Quelle Nummer 083

Rubrik 05 : KULTUR   Unterrubrik 05.02 : SCHULBUCH

FLUGBLAETTER
RCDS, ADM UND UNABHAENGIGE: DERZEIT WIRD DIE MEINUNG
DER STUDENTEN..., BONN O.O., O.J., 1971
EVANGELISCHE STUDENTENGEMEINDE BONN: BONN PROTEST,
EXTRABLATT ZUM SATZUNGSKONVENT, 1/1971, BONN
SHB: AUFRUF ZUR URABSTIMMUNG, BONN 1971
ROTE ZELLEN: KAMPF DER REAKTIONAER-BUEROKRATISCHEN
HOCHSCHULREFORM, BONN 1971


001  RCDS, ADM und Unabhängige: Derzeit wird die
002  Meinung der Studenten in einer Umfrage dazu erforscht, wie die
003  verfaßte Studentenschaft zukünftig organisiert sein soll. Die
004  Darstellung des Reformmodells der Listen 3 und 4 der Studenten im
005  Satzungskonvent auf dem Stimmzettel ist bewußt irreführend. Sie
006  gibt das Reformmodell nicht richtig wieder. Die Fragestellung
007  suggeriert ein Zerrbild unserer Position als unsere Meinung.
008  Dies zwingt uns zum wiederholten Male, unsere Position sachlich
009  darzulegen, da uns nicht gestattet wurde, die Formulierung unseres
010  Modells auf dem Stimmzettel selbst vorzunehmen. Information
011  zur " Urabstimmung. Um eine bessere Information zu
012  erreichen, gehen wir hier noch einmal auf die gröbsten
013  Verketzerungen ein, die gegenüber unserem Reformmodell
014  vorgetragen wurden: Fachschaftsversammlung bleibt
015  erhalten!. Die Fachschaftsversammlung wird der Ort der
016  Auseinandersetzung über die Politik der studentischen
017  Interessenvertretung im Fachbereich (FSRat). Hier werden
018  Argumente ausgetauscht, hier wird die Arbeit des FSRats und des
019  FSVs kritisch gewürdigt. Auf die
020  Fachschaften wird das SP-AStA-Modell übertragen!
021  Auch in der Fachschaft (FS) wird es zukünftig ein
022  Parlament, den Fachschaftsrat, geben, das den FSV wählt,
023  kontrolliert und jederzeit durch ein konstruktives Mißtrauensvotum
024  abwählen kann. Die Vollversammlungsdemokratie hat versagt;
025  bisher beteiligte sich nur ein kleiner Prozentsatz der Studenten am
026  politischen Geschehen. In Zukunft werden in einer Briefwahl
027  wesentlich mehr Studenten ihren politischen Willen äußern.
028  Alle Fachrichtungen eines Fachbereichs werden im
029  Fachschaftsvorstand vertreten sein!. Damit ist gewährleistet,
030  daß der Fachschaftsvorstand die Interessen aller Studenten des
031  Fachbereichs vertritt. Studentische
032  Interessenvertretung wird effektiver!. Bisher gab es oft ein
033  Gegeneinander von studentischen Interessenvertretern in
034  akademischen und studentischen Selbstverwaltungsorganen. Durch die
035  personelle Identität der studentischen Mitglieder in akademischen
036  und studentischen Selbstverwaltungsorganen wird dieses
037  Gegeneinander verhindert. Die Aufgaben des Fachschaftsrates und
038  der Fachbereichskonferenz überschneiden sich. Es ist wesentliche
039  Aufgabe der Fachbereichskonferenz (Abb.), des Fachschaftsrats und
040  des Fachschaftsvorstandes, die Studienreform voranzutreiben.
041  Hier muß gemeinsam im Interesse aller und unter Vermeidung von
042  Doppelarbeit gehandelt werden. Durch die personelle Identität
043  der studentischen Mitglieder in Organen der akademischen und
044  studentischen Selbstverwaltung wird Leerlauf dadurch vermieden,
045  daß ein Höchstmaß an Informationsstand der einzelnen
046  Gremienmitglieder erreicht wird. Eine verstärkte Einflußnahme
047  der Studenten auf die für alle Universitätsangehörigen
048  wichtigen Entscheidungsorgane wird dadurch erst möglich. Durch
049  diese Struktur bleiben die Organe der Studentenschaft -
050  insbesondere der Fachschaftsvorstand - in ihrer Organisation und
051  Entscheidungskompetenz unabhängig. Wir meinen: Diese
052  Reform war im Interesse einer effektiven Studentenpolitik lange
053  überfällig. Finanzhoheit bleibt erhalten!.
054  Die Studentenschaft entscheidet über die Erhebung und Verwendung
055  eigener finanzieller Mittel autonom. Die finanziellen Mittel,
056  mit denen die Studentenschaft zur Erledigung ihrer Aufgaben
057  ausgestattet wird, unterliegen zukünftig auch im Fachbereich der
058  Kontrolle eines Parlaments (Fachschaftsrat). Bislang verfügte
059  hier die Exekutive ohne parlamentarische Kontrolle über
060  studentische Gelder. SP und AStA weiter wie
061  bisher!. Das Studentenparlament wird in allgemeiner,
062  unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Briefwahl gewählt.
063  SP und AStA werden damit eine breitere Legitimationsbasis haben.
064  Durch personelle Identität der studentischen Mitglieder im SP
065  und im Konvent wird der Informationsfluß verbessert, die
066  Möglichkeit der Einflußnahme verstärkt und studentische
067  Interessenvertretung effektiviert. Das SP bleibt ein von der
068  Universitätsverwaltung unabhängiges und autonomes Organ der
069  Studentenschaft, das eigene Aufgaben selbständig wahrnimmt.
070  Satzung im Rahmen des geltenden Rechts!. Die
071  Satzung der Universität Bonn muß sich innerhalb des vom
072  Hochschulgesetz NRW vorgezeichneten Rahmens bewegen. Sonst
073  wird die von uns beschlossene Satzung vom Minister nicht genehmigt,
074  ein Staatskommissar eingesetzt und der Studentenschaft eine von
075  niemandem gewollte Satzung aufoktroyiert werden. Dieser
076  unserer Position wird die Darstellung unseres Modells auf dem
077  AStA-Stimmzettel nicht gerecht. Aus berechtigter Furcht,
078  daß sich die Mehrheit der Studenten für unser Reformmodell
079  aussprechen würde, konnte man es uns nicht zugestehen, unser
080  Modell selbst darzustellen. Angesichts der vom SP der
081  Studentenschaft aufgezwungenen manipulativen Fragestellung halten
082  wir die Urabstimmung für sinnlos, werden wir uns nicht beteiligen.
083  Bt Evangelische Studentengemeinde Bonn. bonn
084  proTest Extra. Extrablatt zum Satzungskonvent *eh1
085  /1971. Auch Hatto Schmitt, " Rector Magnificus ",
086  spricht gern von Demokratie. Indes: wie hält er es mit der
087  Praxis? Die Briefwahl ist es, die ein Mehr an Demokratie
088  garantieren soll. Wie können dann aber die Betreffenden noch mit
089  gutem Gewissen zur Bundestagswahl und Landtagswahl
090  schreiten? Es sind wohl andere Gründe, die für die Briefwahl
091  sprachen. Durch den Rückgriff auf die " schweigende Mehrheit "
092  werden alle Wahlgänge präjudiziert: Möglichst hohe
093  Wahlbeteiligung (70 % bei Brief, ca. 55 % bei Urne)
094  bedeutet die Hinzuziehung einer großen Anzahl politisch
095  Desinteressierter. - Niedriger Informationsstand aber heißt
096  tendenziell: Parteinahme für systemkonforme Gruppen. Fazit:
097  Die Entscheidung des Satzungskonventes (SK) für
098  die Briefwahl ist eine bewußte politische Parteinahme gegen
099  kritische Initiativen von der Basis her. Der nächste
100  Schritt zur " Demokratisierung " war der Beschluß des SKs vom
101  17.11.71: Die durch Briefwahl in die
102  Fachbereichskonferenz (FBK) gewählten Studenten wählen den
103  Fachschaftsvorstand (FSV), der nur durch ein konstruktives
104  Mißtrauensvotum von ihnen neu gewählt werden kann. (Dies
105  dürfte unrealistisch sein, da die Mehrheitsfraktion wohl kaum ihre
106  eigenen Vertreter abwählen wird.) - Muß heute noch der FSV
107  gegenüber der Studentenschaft in Vollversammlungen seine
108  Entscheidungen oder Nichtentscheidungen verantworten und ist er
109  gegebenenfalls einer Abwahl ausgesetzt, so sind in Zukunft die
110  Beschlüsse der VV lediglich unverbindliche " demoskopische "
111  Meinungsbilder. Diese Regelung wird sich auch mit Sicherheit
112  nicht ändern, wenn der Beschluß vom 17.11.aufgrund einer
113  Anfechtung wiederholt werden sollte. Wir meinen:
114  Damit werden der Studentenschaft auf kaltem Wege die von ihr in
115  den letzten Jahren mühsam erkämpften Selbstbestimmungsrechte im
116  Interesse von " Law and Order " wieder genommen. Die
117  Urabstimmung wäre bedeutungslos und lediglich ein Meinungsbild,
118  stünden nur diese schon beschlossenen Punkte zur Debatte. Aber
119  noch ist die Studentenschaft in der bisherigen Form nicht völlig
120  liquidiert, noch stehen die Entscheidungen über Zusammensetzung,
121  Finanzhoheit und Kompetenzen von SP und ASta aus. Heute haben
122  wir eine verfaßte (organisierte), Autonome
123  (unabhängige) Studentenschaft mit Finanzhoheit (d. h.
124  selbständige Beitragserhebung und Verwaltung). Der
125  Satzungsentwurf, der nach den Mehrheitsverhältnissen im SK zu
126  schliessen größte Aussichten auf Verabschiedung hat, sieht vor:
127  Die FBKs wählen die Mitglieder des Konvents aus ihrer
128  Mitte; d. h., ein Student benötigt zur Aufnahme in den
129  Konvent die Zustimmung nicht nur der Mehrheit der Studenten,
130  sondern auch die der Professoren, Assistenten und Niwimis.
131  Hierdurch lassen sich bei der Wahl zum Konvent etwaig mißliebige
132  Mehrheitsverhältnisse der Studentenvertreter von den Proffs und
133  Assist. nach Gutdünken abändern. Die sich bei dieser
134  Selektion ergebenden Vertreter haben etwa die gleiche
135  " Legitimation " wie sie Gewerkschaftler hätten, die bei
136  Tarifverhandlungen von den Arbeitgebern als Verhandlungspartner
137  " mitbestimmt " würden. Das gleiche hochwirksame Sieb wird dann
138  nochmals zwischen Konvent und Senat geschaltet - nur bei
139  wesentlich schlechteren Paritäten, denn im Senat fallen ja die
140  für die Universität wesentlichen Entscheidungen und
141  Kommissionsbildungen. Vor diesem Hintergrund muß der Vorschlag
142  des R " C " DS gesehen werden, die genehmigten
143  Studentenvertreter im Konvent als SP zu deklarieren. Gesiebt,
144  mit begrenztem Aufgabenbereich und zweckgebundenem Portefeuille
145  sollen dann das SP und der ASta Gremien zur Wahrnehmung und
146  Durchsetzung studentischer Interessen sein. Für uns ist das
147  keine bessere und gerechtere Demokratie, was R " C " DS
148  und konservative Mehrheit im SK betreiben; für uns ist das der
149  Ausverkauf unserer mühsam erworbenen Rechte. Um das zu
150  verhindern oder zumindest abzuschwächen, fordern wir alle
151  Studenten auf: Ja zur Urabstimmung Ja zur autonomen
152  Studentenschaft. SHB Aufruf zur Urabstimmung.
153  Heute beginnt in der Universität Bonn die Urabstimmung unter den
154  Studenten. Worum geht es? Nachdem massive Proteste,
155  Sprengungen und Demonstrationen den Satzungskonvent nicht haben
156  hindern können, gegen den erklärten Willen der Studentenschaft
157  sein Konzept der Zerschlagung der Rechte der verfaßten
158  Studentenschaft durchzupeitschen, soll jetzt die gesamte
159  Studentenschaft darüber abstimmen, ob sie gewillt ist, den Abbau
160  ihrer demokratischen Rechte hinzunehmen, oder ob sie auf ihrem
161  bisher erkämpften Rechtsstatus besteht. Zur Abstimmung steht
162  die Organisationsform der Studentenschaft: Die
163  bislang gültige Regelung, wie sie sich aus Univerfassung,
164  Studentenschaftssatzung und der Fachschaftsrahmenordnung ergibt.
165  Die Regelung, wie sie sich nach dem (angefochtenen)
166  Beschluß des SK ergibt, bzw. wie sie durch den RCDS im
167  SK beantragt ist. RCDS und ADM, die im
168  Satzungskonvent ihr Modell mit Hilfe der rechten Professorenmafia
169  durchdrücken wollen, haben allen Grund, das Votum der
170  Studentenschaft zu fürchten wie der Teufel das Weihwasser!
171  Anstatt hier, vor der Studentenschaft in einer Urabstimmung ihr
172  Reform-Modell zu vertreten, rufen sie erst zum
173  Boykott auf, dann fabulieren sie von " Manipulation " und
174  " demagogischen Verdrehungen " bei der Fragestellung. Der SHB
175  stellt hier fest, wo die " Verdrehungen " in Wahrheit liegen:
176  So behaupten die Rechten: " Die Fachschaften werden in
177  der gleichen demokratischen Weise organisiert sein, wie es bisher
178  beim SP und AStA der Fall ist. " Aber: Seit wann
179  besteht heute zwingende Personalunion zwischen studentischen
180  Senatsmitgliedern und SP in derselben Weise, wie laut RCDS
181  -Antrag im SK, zwischen Studenten in der
182  Fachbereichskonferenz und im Fachschaftsvorstand Personalunion
183  bestehen soll?? So behaupten die Rechten: " Der
184  Fachschaftsrat wählt den Fachschaftsvorstand. Er kann den
185  Fachschaftsvorstand jederzeit durch konstruktives Mißtrauensvotum
186  abwählen. " Aber: Für wen macht der
187  Fachschaftsvorstand Politik? Für die paar Studenten aus der
188  Fachbereichskonferenz? Oder für alle Studenten des
189  Fachbereichs?? Alle Studenten müssen ihren
190  Fachschaftsvorstand kontrollieren können! So behaupten
191  die Rechten: " Nun wird das Exekutivorgan der Studenten nicht
192  mehr von zufälligen Mehrheiten abhängig sein. " Aber:
193  Was werden die Hunderte und Tausende Studenten der Bonner Uni
194  zu " zufälligen Mehrheiten " sagen, die durch ihre aktive
195  politische Arbeit auf den Vollversammlungen im Fachbereich dafür
196  gesorgt haben, daß der Fachschaftsvorstand jeweils ihre
197  Politik vertreten hat?? So behaupten die Rechten:
198  " Die Fachschaftsvollversammlung wird der Ort der politischen
199  Auseinandersetzung über die Politik des Fachschaftsrats und des
200  Fachschaftsvorstandes. " Aber: Wie soll das aussehen,
201  wenn der Fachschaftsvorstand nicht über den ständigen Druck einer
202  möglichen Abwahl gezwungen werden kann, den Willen der
203  Volksversammlung zu respektieren? So behauptet die
204  Rechten: " Die Mitglieder des SP vertreten die Interessen
205  der Studentenschaft im Konvent. " Aber: Wie lautet
206  der entsprechende Antrag des RCDS im SK? " Die
207  studentischen Mitglieder im Konvent bilden das Studentenparlament. "
208  Also genau umgekehrt! Wenn das keine bewußte
209  demagogische falsche Darstellung des eigenen Modells ist!!
210  Wir können zusammenfassen: Da die Rechten offensichtlich davon
211  ausgehen, daß ihr Modell der Studentenschaft nicht ohne weiteres
212  unterzujubeln ist, scheuen sie die Urabstimmung, pochen auf ihre
213  Mehrheit im SK, die sie allerdings nur zusammen mit den rechten
214  Professoren aufweisen können und müssen jetzt sogar ihren eigenen
215  Vorschlag verdrehen, um überhaupt noch vor den Augen der
216  Studentenschaft bestehen zu können! Um so deutlicher sagt der
217  SHB, was er fordert und was im Interesse der Studenten liegt:
218  Oberstes beschlußfassendes Organ der Fachschaft ist die
219  Fachschaftsvollversammlung - und nicht der
220  Fachschaftsvorstand. Der Fachschaftsvorstand wird von
221  der Fachschaftsversammlung gewählt - und nicht von den
222  studentischen Mitgliedern der Fachbereichskonferenz.
223  Der Fachschaftsvorstand kann jederzeit von der
224  Fachschaftsversammlung durch ein konstruktives Mißtrauensvotum
225  abgewählt werden - und nicht von den studentischen
226  Mitgliedern in der Fachbereichskonferenz. Der
227  Fachschaftsvorstand ist der Fachschaftsversammlung verantwortlich
228  und an deren Weisung gebunden - und nicht seinem Gewissen
229  oder dem lieben Gott! Das Studentenparlament geht aus
230  selbständigen Wahlen hervor - und wird nicht aus den
231  studentischen Mitgliedern des Konvents gebildet. Das
232  Studentenparlament entscheidet über die Verwendung der Beiträge
233  der Studenten im Rahmen seiner satzungsgemäßen Aufgaben autonom
234  - und läßt sich nicht von Univerwaltung oder gar
235  Minesterialbürokratie bevormunden. Die
236  Organisationsform der studentischen Interessenvertretung insgesamt
237  wird durch die Studentenschaft selbst in ihrer Satzung entschieden
238  - und nicht vom Satzungskonvent, der inzwischen deutlich
239  genug bewiesen hat, daß er die Interessen der Studenten mit
240  Füßen tritt. Der SHB legt seine Vorstellungen und
241  Forderungen klar auf den Tisch! Mit der Urabstimmung ist jedem
242  Studenten Gelegenheit gegeben, sich zu informieren und sein Votum
243  abzugeben! Rote Zellen. Kampf der reaktionär-
244  bürokratischen Hochschulreform. Kampf der
245  kapitalistischen Ausbildung! Die grundlegenden Fehler des VDS
246  in der Analyse und Politik zum HRG. Die grundfalschen und
247  illusionären Forderungen des vds im Kampf gegen die reaktionär
248  -bürokratische HS-Reform werden nur verständlich im
249  Zusammenhang mit seiner Analyse des HRG. Der vds gibt in
250  seiner " Stellungnahme zum Regierungsentwurf für ein
251  Hochschulrahmengesetz " drei Gründe an, die maßgebliche
252  Ursachen sein sollen für die Verabschiedung des HRG: " Die
253  Konkurrenz zwischen kapitalistischem und sozialistischem System,
254  die Monopolkonkurrenz innerhalb des kapitalistischen Lagers, die "
255  Verwissenschaftlichung der Produktion " lassen weder einen
256  naturwüchsigen Prozeß der Verwertung isoliert produzierter
257  Forschungsergebnisse, noch die Beibehaltung der veralteten,
258  starren Ausbildungseinrichtungen zu ". Diese " Analyse " steht
259  in vollem Gegensatz zur marxistisch-leninistischen Analyse des
260  KSV. Nicht die " Verwissenschaftlichung der Produktion "
261  macht es für die Monopolkapitalisten notwendig, die Forschung und
262  Ausbildung unter ihre Herrschaft zu bringen, sondern die
263  steigenden Verwertungsschwierigkeiten des Kapitals sind die
264  Ursachen dafür, daß das Monopolkapital gezwungen ist, die
265  Wissenschaft zur Verbesserung der Verwertungsbedingungen
266  einzusetzen durch die Entwicklung und Förderung von
267  Wissenschaften, die der besseren Ausbeutung der Arbeiterklasse
268  dienen. Diese Intention zielt gerade nicht darauf ab, die
269  Wissenschaft zur Entfaltung der gesellschaftlichen
270  Produktivkräfte einzusetzen.

Zum Anfang dieser Seite