Quelle Nummer 082

Rubrik 07 : POLITIK   Unterrubrik 07.13 : HAUSMITTEILUNGEN

DT. NATIONALZEITUNG/NEUE WELTSCHAU
P. WIRTH: ES GEHT NUUR UM DEUTSCHLAND
P. WITTKOWS: DIE LETZTE BASTION FAELLT
H. ZOLLER: "EINIGER" DEUTSCHLANDS
B. BRAEGER: NICHTS HINZUGELERNT?
E. GEITTNER: SIE KONNTEN DAS OFFEN TUN
M. BRAHLAND: FUER DAS VERHAELTNISWAHLRECHT
KAUFMANN WA. ANTOSCH: DENK ICH AN DEUTSCHLAND...
C. VON BREDOW: 20 JAHRE GESCHLAFEN
C. DIEDLER-HEINERSDORF: RETTET DIE CDU - ABER WIE?
H. KISSLING: VOLKSVERDUMMUNG
E. LEHMANN: NICHT NUR KRIEG VERLOREN?
H. RUTHEMEYER: SCHEELS MORAL MIT DOPPELTEM BODEN
H. WALDORF: SO AENDERN SICH DIE ZEITEN
A. EHLERT: EIN SKANDAL
W. GEBHARDT: DIE HASSGESAENGE UEBER ROSA LUXEMBURG
O. HOEHNE: AM ZIEL?, DEUTSCHE NATIONALZEITUNG, S.?
20.JG., NR.16, 17.4.1970
J.M.: WARSCHAUER VERTRAG UND SEINE POLEMIK
K.W.: BETRIFFT: ODER/NEISSE-GRENZE: FRIEDENSGRENZE?
SEHR GEEHRTER HERR HUTER!
W.E. RICHTER: SEHR GEEHRTE HERREN, LIEBE FREUNDE!
S. 10, NEUE WELTSCHAU, STUTTGART, 21.1.1971, NR.3


001  Denk ich an Deutschland (...). Eine Position nach der
002  anderen wird geräumt und aufgegeben und da noch dazu ohne jede
003  Gegenleistung von der anderen Seite. Was bei Adenauer und
004  Erhard noch strenge Maxime war, wie z. B. die Hallstein
005  -Doktrin und der Alleinvertretungsanspruch, das sind heute nur
006  noch alte Hüte, die kein Mensch mehr ernst nimmt. Sämtliche
007  Tabus wurden durchbrochen und zum alten Eisen geworfen. Immer
008  deutlicher zeichnet sich eine Entwicklung ab, an deren Ende nur
009  noch die totale politische Kapitulation gegenüber dem Osten stehen
010  kann. Denn wer sich die Forderungen und Argumente seiner Feinde
011  zu eigen macht, der hat schon verloren, noch ehe der eigentliche
012  Kampf so recht begonnen hat. Vom Selbstbestimmungsrecht des
013  deutschen Volkes spricht heute keiner mehr und doch sollte gerade
014  dieses der Drehpunkt und Angelpunkt einer jeden deutschen
015  Außenpolitik sein. Und das nennt man dann so schön
016  " Entspannungspolitik "! Man kann nur noch mit Heinrich Heine
017  sagen: Denk ich an Deutschland in der Nacht - so bin ich um
018  den Schlaf gebracht. Diplomkaufmann Wa. Antosch, Regensburg.
019  20 Jahre geschlafen. So laut und vernehmlich sich die
020  heutige CDU/CSU als Oppositionspartei zeigt, so sollte
021  doch nicht vergessen werden, daß sie es als Regierungspartei etwa
022  20 Jahre lang in der Hand hatte, durch ihren Einfluß auf
023  Massenmedien und andere Möglichkeiten die Linksentwicklung und
024  alle damit zusammenhängenden Begleiterscheinungen zu verhindern.C.
025  von Bedroh, Rechtsreferendar und Leutnant d. R..
026  Rettet die CDU - aber wie?. Ihr Mitarbeiter
027  Karl Berblinger hat den Nagel auf den Kopf getroffen! Bilden
028  sich die führenden Herren der CDU tatsächlich ein, daß diesen
029  Trödel ihre konservativen Wähler, von denen ich eine ganze
030  Menge kenne, weiter mitmachen werden? Weit gefehlt. Das Maß
031  ist übervoll. In der CDU werden die besten Männer den von
032  keiner politischen Sachkenntnis getrübten Jungen-Unions-
033  Mitgliedern sinnlos geopfert. Gerade jetzt, vor Kassel, hat die
034  CDU/CSU die allerschönsten Motive für niederschmetternde
035  Schläge gegen die Totengräber Deutschlands. Kein Volk der
036  Erde, kein Negerstaat im hintersten Afrika würde sich derart
037  hündisch erniedrigen! C. Diedler-Heinerdorf.
038  Volksverdummung. Merseburgers " Panorama" vom 6.Arpil
039  war Manipulation, Suggestion der deutschen Fernsehzuschauer
040  zugunsten einer Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze.
041  Gebürtige Landsberger (zwei Fabrikanten und ein Bäcker)
042  behaupteten doch allen Ernstes, sie seien für die Anerkennung.
043  Und ein polnischer Geistlicher sagte, ohne rot zu werden, jeder
044  Pole verlange von Deutschland die Anerkennung der Oder-
045  Neiße-Grenze als polnische Staatsgrenze (der hat sicherlich
046  alle 30 Millionen Polen gefragt (...)). Diese Art von einseitiger
047  Information bezeichne ich als Volksverdummung. H. Kisling,
048  Mannheim. Nicht nur den Krieg verloren. Geehrter Herr
049  Merseburger! Sie sagten am 6.April, daß der Besitz des
050  ostdeutschen Raumes, " lebenswichtig für Polen " sei. Noch
051  wesentlich lebenswichtiger ist das z. Z. fremdbesetzte
052  Gebiet für unser deutsches Volk, das diese Gebiete seit fast
053  1000 Jahren besiedelte, kultivierte und zur wirtschaftlichen und
054  kulturellen Blüte entwickelt hat. Völker haben schon Kriege
055  verloren, aber sie haben ihre Ehre nicht verloren. Bei Sendungen
056  wie " Panorama " kann man leider nicht nur von einem verlorenen
057  Krieg sprechen. " Eine Sünd' nur gibt's auf Erden, alt und
058  immer neu, untreu seinem Volk zu werden und sich selber ungetreu. "
059  Adalbert Stifter. Hochachtend E. Lehmann, Bochum.
060  Scheels Moral mit doppeltem Boden. Herrn Scheels
061  Kommentar zum Mord am deutschen Botschafter in Guatemala
062  berührte mich merkwürdig hinsichtlich der wohl von vielen
063  erwarteten Abberufung des gesamten Botschaftspersonals bzw. der
064  Auflösung der Botschaft. Ich denke dabei an die noch nicht weit
065  zurückliegende Auflösung des Konsulats in Rhodesien. - Dort
066  ist kein Verbrechen an Deutschen geschehen. Frau H.
067  Ruthemeyer, Duisburg. So ändern sich die Zeiten.
068  Bedurfte es noch eines sinnfälligeren Beweises für die totale
069  Ramponierung des in früheren Zeiten so hohen Ansehens
070  Deutschlands in der Welt als die sensationelle Hinschlachtung des
071  als Geisel festgenommenen deutschen Botschafters, Graf Spreti,
072  in Guatemala? Hätte die Regierung eines mittelamerikanischen
073  Bananen-Staates ehemals je gewagt, es geradezu frivol
074  auf die Ermordung eines akkreditierten Diplomaten des Deutschen
075  Reiches ankommen zu lassen? H. Waldorf, Wien. Ein
076  Skandal. Die Propaganda der Münchner Katholischen
077  Kirchenzeitung für die Brandt-Regierung ist ein Skandal
078  erster Ordnung. A. Ehlert (kath.), Heilbronn.
079  Die Haßgesänge über Rosa Luxemburg. Wenn auch der Artikel
080  über Rosa Luxemburg in vielen Dingen die " blutige Rosa "
081  richtig darstellt, so sollte doch gerade Ihr Blatt im Unterschied
082  zu der neomarxistischen Legendenbildung nicht ungeprüft übernehmen,
083  sondern berichtigen: Rosa Luxemburg beteiligte sich nicht
084  an der russischen Revolution von 1905. Frühestens im Januar 1906
085  wurde sie in ihrer polnischen Heimat wieder politisch tätig, als
086  es für eine preußische Staatsangehörige nicht allzu gefährlich
087  war, denn die blutigen Kämpfe gehörten bereits dem vergangenen
088  Jahr 1905 an. Daran änderten auch die paar Monate im Warschauer
089  Gefängnis nichts. Eine Kaution von 3000 Rubel brachte Rosa
090  Luxemburg die Freiheit - im Unterschied zu den Untertanen des
091  Zaren. Rosa Luxemburg wurde nicht von " Freikorpsoffizieren
092  totgeschlagen ", sondern die (zwei) Schläge teilte ein
093  bestochener Proletarier und s. Z. Husar aus. Wer R.L.
094  den Rest gab, d. h., sie erschossen hat, ist bis heute
095  noch nicht restlos geklärt. Im übrigen geht die " Liquidierung "
096  von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg auf das Konto des
097  Hauptmanns Pabst und Stabsgenossen. Der marxistische Bruder
098  kampf und Führungskampf kannte weder Grenzen noch scheute
099  er Kopfgelder - in Höhe von 100000 Mark. Die heutige Praxis,
100  die Ausschaltung von Karl Liebknecht u. R. L.
101  vordergründig " nationalen " Kreisen anzulasten, soll wohl von
102  den tatsächlichen Schuldigen ablenken. Offenen, ja selbst
103  rücksichtslosen Kampf und auch Standrecht kann man vertreten,
104  doch hinterlistige Beseitigung, wie im Falle Rosa Luxemburg,
105  ist gerade von einem nationalen Standpunkt aus abzulehnen und sollte
106  dem roten Terror überlassen bleiben. Wohlgemerkt, der Tod der
107  beiden Oberhetzer läßt mich unberührt, aber meinen politischen
108  Standpunkt damit belasten zu wollen, dem trete ich entschieden
109  entgegen. Die Agitation der Rosa Luxemburg im Dezember 1918
110  und Januar 1919 bewegte sich keinesfalls " im luftleeren Raum ",
111  sondern wurde zwar von den neuen Machthabern, den
112  Mehrheitssozialisten und der mit ihnen verbündeten Obersten
113  Heeresleitung, überschätzt, doch Rosa L. s Einfluß auf
114  die Januar-Unruhen sind nicht zu übersehen. Rosa Luxemburg
115  war eine von Minderwertigkeitskomplexen geplagte Wanderin in einer
116  Welt der utopischen marxistischen Phrasologie. Die von ihr
117  vertretenen Heilslehren wurden schon im Juli/August 1914 durch
118  die " Spontanität " der nationalen Leidenschaften aller in den
119  Weltkrieg gehenden Völker widerlegt. R. Luxemburgs
120  politischer Bankrott war offensichtlich und ihre Enttäuschung
121  grenzenlos. Sie äußerte sogar Selbstmordabsichten. 1918, aus
122  dem Breslauer Gefängnis kommend, ließ R. L. jede
123  Hemmung fallen und scheiterte zum zweiten Male und nun endgültig.
124  Die ihr nachgesagte Humanität, Toleranz und demokratische
125  Einstellung fiel von ihr ab wie Tünche, es blieb nur noch das
126  sich überschlagende, hysterische Frauenzimmer. Ihre Artikel in
127  der " Roten Fahne " bezeichnete ein Zeitgenosse (Hermann
128  Müller): " In Druckerschwärze umgesetzte Schreikrämpfe. "
129  Nicht zuletzt diese Haßgesänge führten zum sogenannten
130  Spartakusaufstand, der sich selbt physisch vernichtete. Wäre R.L.
131  nicht 1919 umgekommen, das stalinistische Zeitalter
132  hätte auch sie, wie mancher führende Kommunist, kaum überlebt.W.
133  Gebhardt, Oberhausen. Am Ziel?. Es muß
134  auch für ehemalige Kommunisten eine Genugtuung sein, daß die
135  Anerkennung der sogenannten DDR unausweichlich kommt und sie mit
136  einem Teilstück Deutschlands endlich am Ziel angelangt sind.O.
137  Höhne, Witzhelden. Leserbriefe. Warschauer
138  Vertrag und seine Polemik. Als Heimatvertriebener (Gleiwitz,
139  Oberschlesien, Stadtteil Pedersdorf) und Mitleidtragender,
140  wie Millionen andere meiner Landsleute, müßte ich auf Hab und
141  Gut und meine Heimat verzichten. Wie Not, Leid und
142  hoffnungsloses Daseinsleben aussieht, bzw. aussah, mußte ich
143  als Soldat erfahren, kennenlernen, und mir Gedanken machen, wie
144  nutzlos ein Krieg für alle Völker ist. Mein Grundsatz als
145  national denkender Bürger ist, Realitäten anerkennen. Wir sind
146  schuldig, verloren zwei Weltkriege und an uns Deutschen liegt es,
147  die Versöhnung mit den Völkern wieder herzustellen, die durch
148  uns leiden mußten, wie wir selber, durch die Nazischergen
149  erdulden mußten. Jegliche Polemik meiner Landsleute, vor allem
150  Hupka und Czaja! und weiterer mehr ist fehl am Platze; die
151  Betreffenden wollen es nicht gestehen, wahrhaben wie einsehen,
152  daß man nichts zurückbekommen kann, was durch eigenes Verschulden
153  verloren wurde. Diese Polemik zum Warschauer Vertrag ist eine
154  Irremachung der Bürger. Wir müssen uns zu der Tatsache
155  bekennen und die Realitäten anerkennen, daß wir die Schuldigen
156  sind bzw. waren und nicht umgekehrt. Ich verlor zwei Väter,
157  den ersten bei den Aufstandskämpfen (Oberschl. Annaberg),
158  den zweiten Februar 1945 durch russische Internierung, aber Haß
159  und Abneigung zu den Nachbarvölkern ist mir fremd! Denke
160  realistischer und idealistischer als Politiker von den verschiedenen
161  Parteien. J. M., Pforzheim. Betrifft: Oder
162  -Neiße-Grenze: Friedensgrenze? Sehr geehrter Herr
163  Huter!. Da Guben/Neiße meine Heimatstadt ist,
164  verfolge ich alle Vorgänge um den Warschauer Vertrag mit großem
165  Interesse. Dabei interessiert mich das Horoskop dieses Vertrages
166  sehr, welche Auswirkungen für uns und Europa zu erwarten sind?
167  Es ist bis jetzt nur eine Scheinlösung zu erkennen, denn der
168  Verzicht um die " Friedensgrenze " ist nur einseitig. Hier
169  wurde doch ganz eindeutig eine Illusion von einer anderen abgelöst,
170  daß nun der Friede in Europa noch sicherer geworden ist? Die
171  sozialistischen Quislinge haben dabei nicht an die Mauer mit
172  Stacheldraht und Todesstreifen gedacht. Solange diese existiert,
173  kann die Oder-Neiße-Grenze nicht die Funktion einer
174  Friedensgrenze erfüllen. Der slawische Sozialismus ist aggressiv
175  und expansiv, denn die Erfüllung einer Forderung zieht andere
176  nach sich. Man kann nicht Realität für Recht eintauschen und
177  den Frieden nicht durch Grenzanerkennungs-Verträge gewinnen.
178  In West-Berlin scheiden sich die Geister und die Amerikaner
179  können sich die Teilnahme an einer europäischen
180  Sicherheitskonferenz nicht leisten, solange die Gegenseite zu
181  keinen Kompromissen und Gegenleistungen bereit ist. Zu einem
182  Nichtangriffspakt zwischen NATO und Warschauer Pakt mit einem
183  Auseinanderrücken der Machtblöcke zu einer 12000 km breiten
184  atomwaffenfreien, neutralen Zone in Mitteleuropa, ist noch ein
185  sehr weiter Weg. Die Opfer, die dazu von beiden Seiten gebracht
186  würden, wären um ein vielfaches geringer als die Opfer einer
187  toten Zone nach einem 3.Wiltkrieg. K. W., Pforzheim.
188  Sehr geehrte Herren, liebe Freunde!. Heutiges
189  Thema: Der kausalontologisch begründete Gottesbegriff, die
190  Substantielle Theologie muß vom Vorstellbaren, also damit von
191  erscheinenden Faktoren ausgehen. Mit dem Nichterscheinen kann man
192  da nichts anfangen. Wenn eine Propaganda mit den richtigen,
193  probaten Mitteln arbeitet, bedarf es keiner rhetorischen
194  Bemühungen mehr. Mit Herrn Pfeils Aufsatz in der jetzigen
195  Ausgabe der Neuen Weltschau liegt ein rhetorisches Meisterstück
196  vor. Die sachlichen Daten stimmen nicht ganz überein. Dies
197  liegt vor allem an dem Wunsche Carl Huters, nicht als
198  Materialist zu gelten. Das Axiom Carl Huters, die
199  Empfindungsenergie, wurde von mir ein Quasi-Subjektives
200  genannt, etwas, was um sich weiß, aber noch nicht in der Form
201  eines höheren Bewußtseins. Dies Quasi-Subjektive kann man
202  als eigentliches Axiom des philosophischen Idealismus betrachten:
203  Der Anfang ist Geist, oder die Materie ist in ihrem
204  ursprünglichsten Zustande zugleich empfindend, also Geist. Herr
205  Pfeil ging aber einleitend davon aus, daß das unerkennbare
206  Kantsche Ding an sich identisch mit dem sei, was Carl Huter
207  intuitiv schaute. Jenseits der Erscheinung gebe es etwas, was in
208  Gott ruhe, und das habe Carl Huter erkannt. Ich dagegen sehe
209  die Mission Carl Huters darin, daß er die Kantsche Position
210  überwunden hat. Kant muß sich beim Dinge an sich, das nicht der
211  Erscheinungswelt angehört, auf ein Undenkbares und womöglich auf
212  einen Gott berufen, dessen Dasein er nicht weiter erklärt.
213  Letzteres will aber gerade Carl Huter. Er will nachweisen, das
214  Dasein der Gottheit sei möglich, weil wir es in einem
215  kausalontologischen Begriffe vorstellen, das heißt, sich
216  entwickelt denken können. Kant sieht Gott nur über der Welt.
217  Carl Huter entwickelt die Vorstellung Gottes aus Substanzen,
218  die auch in der Erscheinungswelt angetroffen werden. Wenn Jesus
219  heilte, wenn Carl Huter heilte, indem Substanzen von der einen
220  Person auf die andere Person übersprangen, wenn im anderen Jesus
221  durch seine Strahlkraft Geister aus Personen austrieb - so ist
222  jedesmal ein Vorgang gegeben, der sich aus erscheinenden Faktoren
223  erklärt. Es ist ein und dieselbe Energie, die im Organismus des
224  Lebendigen wohnt wie in der übersinnlichen Monade. Carl Huter
225  entwickelte eine Neubegründung der Monadologie des alten Leibnitz,
226  aber eben in der Weise, daß er die Axiome in der erscheinenden
227  Sphäre aufgreift und nachweist. Der Gott (und die Seelenwelt)
228  Huters ist eine Lostrennung aus dem erscheinenden Reich, die
229  übersinnliche Welt Huters ist bedingt in der Sinnenwelt. Erst
230  im Resultat wird dann allerdings das Übersinnliche unerkennbar und
231  ein Kantsches Ding an sich. Aber dies Hutersche Ding an sich
232  wird abgeleitet aus Erkennbarem, es ist ein Erkennbares, das sich
233  entfernt ins Unerkennbare. Ein zuerst Bekanntes also, und das
234  genau meinte auch Herr Pfeil, wo er am Schlusse von Axiom redet.
235  Ich glaube bemerkt zu haben, daß wir die Begriffe
236  " Empfindungsvermögen der Materie " und " Empfindungsenergie "
237  sorgfältig scheiden müßen.

Zum Anfang dieser Seite