Quelle Nummer 072
Rubrik 07 : POLITIK Unterrubrik 07.11 : TAGESPOLITIK
UNSERE ZEIT
STREIK IM BAYER-WERK, CHEMIEARBEITER BEKAEMPFEN LOHN-
DIKTAT DER KONZERNE, S.1, 3.JG.,NR.25, DUESSELDORF
19.6.1971
ANONYMUS
KOMMUNISTEN STOEREN DEN DRILL DES HERRN MUENSING, IM
BOSCH-WERK ZU ANSBACH ZUENDETE DER FUNKE, S.O.,S.3
HERMANN MUELLER
KRITIK VON DGB UND DKP AN BVG-NOVELLE, KLARE KLASSEN-
FRONTEN AUF EINEM HEARING DER BONNER UNI,S.O., S.6
ANOYMUS
001 Streik im Bayer Werk. Chemiearbeiter
002 bekämpfen Lohn-Diktat der Konzerne. Düsseldorf.
003 UZ. - in über 30 Betrieben des Raumes Köln/Düsseldorf
004 fanden am Montag dieser Woche Streiks und Demonstrationen statt,
005 mit denen die Chemiearbeiter ihrer Lohnforderung von 12 Prozent
006 Nachdruck verliehen. Auch die Bayer-Werke und der Henkel
007 -Konzern erlebten kurzfristige Teilstreiks, die mit
008 innerbetrieblichen Demonstrationen verbunden waren. Die
009 Chemiearbeiter folgten damit dem Aufruf ihrer Gewerkschaft und
010 bewiesen, daß sie nicht bereit sind, sich dem Lohndiktat der
011 Unternehmer zu beugen. In den Bayer-Werken kam es zur
012 ersten betrieblichen Kampfaktion nach fast 50 Jahren. 200
013 Vertrauensleute hatten sich vor Beginn der Frühschicht außerhalb
014 des Betriebes zusammengefunden und demonstrierten ins Werk zum
015 Betriebsrat. Zur gleichen Zeit waren 300 Lehrlinge von ihren
016 Wohnheimen zum Tor 1 demonstriert. Vor dem Betriebsratsgebäude
017 versammelten sich dann 2000 Arbeiter, um die Lohnforderungen der
018 IG Chemie zu bekräftigen. Am gleichen Tag ging der
019 unbefristete Streik von 6000 Kollegen aus drei Kölner Betrieben
020 weiter (siehe Bericht auf Seite 13). Die Bezirksleitung der
021 IG Chemie in Nordrhein hatte für den 14.6.zu
022 verstärkten Arbeitskampfmaßnahmen aufgerufen. Und ein großer
023 Teil der 200000 Chemiearbeiter in Nordrhein kam mit Sitzstreiks,
024 Arbeit nach Vorschrift, Bummelstreiks, diesem Aufruf nach.
025 15000 nahmen an befristeten Warnstreiks teil. Die
026 Chemieunternehmer aber versuchen mit allen Mitteln, die
027 Gewerkschaft zum Rückzug zu zwingen. Ein Chemieverband forderte
028 von seinen Mitgliedern sieben Prozent der Lohnsumme des Jahres
029 1969 für einen Antistreik-Fonds. Das ist mehr als die Summe,
030 die die Konzerne für die Lohnerhöhung und
031 Gehaltserhöhung zugestehen wollen. Die Konzerne stützen ihre
032 rigorose Absage an die gewerkschaftliche Forderung mit den
033 Aussagen der konzertierten Aktion in Bonn. In Gesprächen mit
034 Streikenden und Funktionären der IG Chemie hörte die UZ
035 massive Kritik an der Bonner konzertierten Aktion. Vor allem die
036 Zusage der DGB-Vertreter, daß in dieser Phase lediglich
037 die realen Einkommenssteigerungen der letzten beiden Jahre
038 " gesichert " werden sollen, werten die Kollegen als Bereitschaft
039 der DGB-Spitze, künftig an der Lohnfront kurzzutreten.
040 Damit distanziere sich die Führung quasi von den kampfbereiten
041 Mitgliedern. Nun setzten die Chemie-Konzerne ihre Hoffnung
042 auf die " Vermittlung " des NRW-Arbeitsministers Figgen.
043 Dieser hatte ja bekanntlich die Metall-Lohnrunde 1970 so
044 " geschlichtet ", daß sie von 53 Prozent der Metaller als fauler
045 Kompromiß verworfen wurde. Figgen wird am Dienstag (nach
046 Redaktionsschluß) sich in gewohnter Weise bemühen, die IG
047 Chemie von ihrer ursprünglichen Forderung abzubringen. Nur die
048 DKP hat die Forderungen der IG Chemie vollinhaltlich
049 unterstützt. Darüber hinaus hat sie den Beweis erbracht, daß
050 die Konzerne ohne Schwierigkeiten die Lohnforderung bezahlen
051 können. In einer Veranstaltung am Vorabend der Bayer-
052 Hauptversammlung wies der Sektretär des DKP-
053 Bezirksvorstandes Rheinland, Hans Vossen, im Leverkusener
054 Forum nach, daß sich der Bayer-Konzern keineswegs mit dem
055 zufrieden gebe, was der Geschäftsbericht als Gewinn ausweise,
056 obwohl das immerhin 4756 DM pro Kopf der Belegschaft seien. Der
057 Stundenlohn eines Bayer-Vorstandsmitgliedes betrage 256 DM,
058 was einem Monatseinkommen von über 44000 DM entspreche. Der
059 Nettoprofit, den der Konzern jedoch pro Beschäftigtem einstecke,
060 sei so hoch, daß jedes Bayer-Belegschaftsmitglied von 40
061 Wochenstunden lediglich 18 Stunden brauche, um seine Lohn
062 summe oder Gehaltssumme zu erarbeiten, während er 22 Stunden
063 für den Konzernprofit schufte. Die Chemie-Konzerne stellen
064 sich stur. Die Warnstreiks zeigen jedoch, daß die
065 Chemiearbeiter bereit sind, das Lohndiktat von Konzernen und
066 Regierung zu brechen. Kommunisten stören den Drill des
067 Herrn Münsing. Im Bosch-Werk zu Ansbach
068 zündete der Funke. Herr Münsing, ein kleiner
069 Statthalter des großen Bosch-Konzerns, lebte bislang
070 geruhsam im mittelfränkischen Ansbach. " Wie man sich bettet,
071 so liegt man ", nach diesem Wahlspruch handelte er. Und alles
072 klappte ausgezeichnet. Die 1500 Beschäftigten des von ihm
073 befehligten Bosch-Werkes in Ansbach hatten zu gehorchen, und
074 selbst der CSU-Mann Zumach, Oberbürgermeister der Stadt,
075 war dem Herrn Münsing stets zu Diensten. Kein Wunder, daß
076 Vasall Münsing sich für einen leibhaftigen kleinen Fürsten
077 hielt. Aber dieses ungestörte Glück des Herrn Münsing war
078 nicht von Dauer. Seinem unredlichen Bemühen, dem Bosch-
079 Stammhaus aus Ansbach - koste es, was es wolle - immer mehr
080 Profit zuzuführen, wurde Widerstand geboten. Im Betrieb
081 bildete sich eine Betriebsgruppe der DKP. Und ihre Zeitung
082 Funke störte bald die Kreise des Herrn Münsing. Der gute
083 Mann hatte eben nicht bedacht, daß einer, der ständig Wind sät,
084 auch nicht in Ansbach auf Dauer geruhsam leben kann.
085 Angefangen hatte es eigentlich schon 1967. In der Akte 10 CA 50
086 /68 des Arbeitsgerichtes Nürnberg steht: " Der 44 Jahre
087 alte Kläger (Verfasser dieses Berichts) war seit 1.
088 November 1967 bei der Beklagten (Bosch-Werk Ansbach) als
089 Bandeinrichter gegen einen Stundenlohn von 4,30 DM bei 40
090 -Stundenwoche beschäftigt. Der Kläger gehört als Mitglied
091 der IG Metall dem gewerkschaftlichen Vertrauenskörper an und ist
092 seit März 1968 dessen Vorsitzender. Mit Schreiben vom 5.
093 April 1968 kündigte ihm die Beklagte ohne Angabe von Gründen
094 mit ordentlicher Frist zum 20.April 1968. " Damals war noch
095 ein gewisser Herr Schuckert Werkleiter. Er feuerte den Leiter
096 des gewerkschaftlichen Vertauenskörpers, weil dieser die
097 gewerkschaftliche Arbeit ernst nahm, weil er als Kommunist die
098 Betriebsversammlung zu einem echten Diskussionsforum machen wollte.
099 Herr Schuckert und nach ihm Herr Münsing glaubten, die
100 Arbeitshetze und Profitmacherei wieder ungestört betreiben zu
101 können. Sie hatten sich verrechnet. Schon ein halbes Jahr nach
102 Entfernung dieses einen Kommunisten konstituierte sich die
103 Deutsche Kommunistische Partei. In ihrer Grundsatzerklärung,
104 beschlossen auf dem Essener Parteitag 1969, stehen die Sätze:
105 " Die DKP wirkt als marxistische Partei der Arbeiterklasse in
106 der Bundesrepublik. Die Tätigkeit der DKP gründet sich auf
107 die Lehre von Marx, Engels und Lenin, auf den
108 wissenschaftlichen Sozialismus, der auf die Veränderung der Welt
109 gerichtet ist. Die DKP kämpft dafür, daß das arbeitende
110 Volk die führende Rolle in Staat und Gesellschaft erlangt. "
111 Die DKP-Gruppe beginnt zu " stören. Die
112 Ansbacher Kommunisten gründeten eine Ortsgruppe, begannen, auf
113 das politische Leben der Stadt Einfluß zu nehmen. Der Anfang
114 war nicht leicht. Das erste Ziel, die Gewinnung neuer vor allem
115 junger Menschen wurde im Bundestagswahlkampf 1969 erreicht. 1970
116 war das Jahr der ideologischen und organisatorischen Festigung der
117 jungen Parteigruppe. Gegen Ende des Jahres wurde das nächste
118 Ziel angesteuert. Eine Betriebszeitung für die Bosch-
119 Belegschaft. " Der Funke " ist jetzt viermal erschienen. In
120 seiner jüngsten Ausgabe wird sein regelmäßiges monatliches
121 Erscheinen angekündigt und erklärt: " Herr Münsing hat
122 seinerzeit den Kommunisten Hermann Müller gefeuert, damit die
123 Arbeitshetze und die Profitmacherei ungestört betrieben werden
124 kann. Wie Ihr selbst aus der Existenz und dem Wachstum des "
125 Funken " feststellen könnt, gibt es heute im Bosch-Werk
126 nicht nur einen Kommunisten. Es sind mehr geworden. Wenn Herr
127 Münsing deshalb die Kriminalpolizei zu Hilfe gerufen hat, so
128 erklären wir: Er wird merken, daß ihm dies alles nichts nützt.
129 Die Zeit ist nicht mehr fern, in der Herr Münsing mit einer
130 starken DKP-Betriebsgruppe wird rechnen und leben müssen. "
131 Beim Erscheinen der ersten Nummer des " Funken " wollte
132 Herr Münsing noch alle Schotten dicht machen. So wurden
133 beispielsweise die Lehrlinge zusammengeholt und eineinhalb Stunden
134 lang über die bösen Kommunisten " aufgeklärt ". Das sah dann
135 so aus: " " Der Funke " hat da Sachen geschrieben, die ein
136 echter Boschler einfach nicht an die Öffentlichkeit bringen darf.
137 Es gibt schließlich ein Betriebsgeheimnis. Bosch ist eine
138 Weltfirma, die sich keinen schlechten Ruf leisten kann.
139 Außerdem soll jeder an das gute Sprichwort denken: " Wess'
140 Brot ich eß', dessen Lied ich sing' ". Bei Bosch habe jeder
141 Lehrling, jeder Beschäftigte die gleichen Aufstiegschancen (...)
142 usw. usw. (...). Der Erfolg dieser Aufklärungaktion war
143 durchschlagend: Die Lehrlinge, die sich um den " Funken
144 " noch wenig Gedanken gemacht hatten, jagten plötzlich hinter ihm
145 her. Er wurde im Betrieb eine sehr gefragte Zeitung. " Funke
146 " Nr. 2 war ganz dem damaligen Lohnkampf der Metallarbeiter
147 gewidmet. Er brachte Argumente und Tatsachen, auch über die
148 Profite des Bosch-Konzerns. In der dritten Nummer war die
149 soziale Frage im Betrieb Thema Nr. 1. Personalabbau,
150 Kurzarbeit, Fragen der ärztlichen Betreuung und das
151 Mutterschutzgesetz standen im Mittelpunkt der Auseinandersetzung
152 mit der Profitmacherei bei Bosch. Die Kommunisten forderten:
153 Ein Werksarzt ist dringend nötig. Nach Ansbach muß
154 ein festangestellter Werksarzt hin; Zu jeder Zeit, auch im
155 Schichtbetrieb, muß ständig Sanitätspersonal da sein - wie
156 oft mußten Kolleginnen und Kollegen während der Spätschicht
157 nach außerhalb zur Behandlung gebracht werden; Der
158 Werksarzt darf kein " Gesundschreiber " sein. Seine
159 Unabhängigkeit von der Direktion muß vertraglich festgelegt
160 werden; Der Sanitätsraum ist viel zu klein, eine bessere
161 Rumpelkammer. Im Wartezimmer drängt sich der jeweilige Besucher
162 in die Ecke, wenn jemand die Türe aufmacht. Es muß ein neuer
163 Sanitätsraum und Arztraum mit mindestens der dreifachen
164 Grundfläche wie jetzt geschaffen werden. Der Werksarzt soll
165 sich um gesundheitsgerechte Arbeitsplätze kümmern, damit die
166 Frauen nicht nach fünf Jahren, wie das jetzt so üblich ist,
167 wegen Unterleibsschäden und nervlicher Überlastung in ärztliche
168 Dauerbehandlung oder gar ins Krankenhaus kommen. In den
169 einzelnen Werkshallen sollen Frauenruheräume eingerichtet werden,
170 wie das in der DDR durchgängig üblich ist, weil jede Frau
171 Tage hat, an denen sie unmöglich auf die Akkordzeit kommen kann.
172 Das Weiterwühlen am Band wäre in diesem Zustand und bei dem
173 Akkord einfach Mord. Der " Funke " bringt Münsing
174 in Trab. Diese Nummer des " Funken " rissen die Kolleginnen
175 und Kollegen den Genossen, die sie am Werkstor verteilten,
176 buchstäblich aus den Händen. Die Reaktion der Betriebsleitung
177 war diesmal schon eine andere. Mit Warnungen vor den bösen
178 Kommunisten war nichts mehr drin. Im Gegenteil, " Der Funke
179 " wurde jetzt ernst genommen. Die Kollegen der Stanzerei, die
180 sich ihre ölverschmierten Hände immer mit kaltem Wasser säubern
181 mußten, hatten am Tage nach der Zeitungsverteilung plötzlich
182 warmes Wasser im Hahn. " Na so was ", sagten die Kollegen, "
183 sollte das der entsprechende Hinweis im " Funken " bewirkt
184 haben? " " Der Funke " zeigte aber nicht nur Wirkung bei der
185 Betiebsleitung. Es kamen Kolleginnen und Kollegen, gaben
186 Hinweise oder fragten nach Aufnahmescheinen für die Deutsche
187 Kommunistische Partei. Die Nummer 4 des " Funken " wurde
188 schon im Kollektiv mit diesen neuen Genossinnen und Genossen
189 erarbeitet. Es war eine echte Gemeinschaftsleistung und
190 dementsprechend auch eine neue, bessere Qualität. Am Abend nach
191 der Verteilung kamen die Genossen aus dem Betrieb ganz aufgeregt
192 und berichteten: " Ihr könnt euch nicht vorstellen, was das
193 heute für eine Stimmung war. Alles diskutierte nur noch über den
194 " Funken " und über die Kommunisten. Die paar eingefleischten
195 Antikommunisten, die es da und dort noch gibt, fielen glatt unter
196 den Tisch. Eine solche Wirkung hätten wir uns nicht träumen
197 lassen. " " Der Funke " hatte über die Einführung von
198 Akkordarbeit im Werkzeugbau berichtet und nachgewiesen, daß diese
199 Maßnahmen der Direktion nicht nur die Werkzeugmacher, sondern
200 praktisch alle Kolleginnen und Kollegen, vor allem die an den
201 Fließbändern trifft. " Wenn die Werkzeuge durch den Akkord
202 nicht mehr die bisherige Qualität aufweisen oder nicht mehr so
203 passen, dann gibt es an den Bändern Ausfall und damit
204 Stillstandzeiten. Die Frauen kommen schlechter auf ihre bisher
205 erreichten Akkordzeiten und verdienen weniger, weil
206 Stillstandszeiten am Band mit höchstens 105 Prozent bezahlt
207 werden, falls im Ausgleichsfonds überhaupt so viel drin ist.
208 Dieser ist bekanntlich um so niedriger, je höher die Ausfälle
209 und Stillstandszeiten sind. " Der Artikel über den Akkord im
210 Werkzeugbau brachte es fertig, die Gemeinsamkeit der Interessen
211 aller Bosch-Kollegen plastisch zu unterstreichen. Der
212 Widerhall aus allen Abteilungen war dementsprechend laut und
213 deutlich. Für den Werkzeugbau selbst forderten die Kommunisten
214 eine Sonderkalkulation der Akkordzeiten für das Ansbacher Werk,
215 weil hier die Ausrüstung mit Maschinen und Material einfach
216 miserabel und die Platzverhältnisse direkt bedrückend eng sind.
217 Wer ist der wahre Oberbürgermeister?. Eingeschlagen hat
218 auch ein Artikel des " Funken " mit der Frage, wer in Ansbach
219 der wahre Oberbürgermeister sei, der gewählte CSU-Mann
220 Zumach oder Bosch-Betriebsleiter Münsing. In einer
221 Fachleute-Besprechung über die miserable
222 Industriestruktur brauchte Münsing nur anzudeuten, daß ihm die
223 Beschaffung von Arbeitskräften schwer falle, schon ging der OB
224 auf diesen Wink ein und war plötzlich gegen die Neuansiedlung
225 eines zweiten Großbetriebs. Hier sind wir auch schon beim dritten
226 Ziel, das sich die Kommunisten in Ansbach stellen:
227 Kommunalpolitik im Hinblick auf die bayerischen Kommunalwahlen im
228 Juni 1972. Nicht nur die Jugend, nicht nur die Arbeiter der
229 Betriebe, die arbeitenden Menschen schlechthin sollen in den
230 Kommunisten die besten Sachwalter ihrer Interessen sehen.
231 Kritik von DGB und DKP an BVG-Novelle.
232 Klare Klassenfronten auf einem Hearing der Bonner Uni.
233 Bonn. Die Klassenfront war deutlich: BDA und CDU auf der
234 einen, DKP und DGB auf der anderen Seite. Die SPD mit
235 gespaltener Zunge, im großen und ganzen auf Linie der "
236 Fortschrittlichen " Monopole, und ein FDP-Vertreter, der
237 Arbeiterprobleme nur aus " Brockhaus " und " Handelsblatt
238 " kennt und ängstlich bemüht war, weder CDU noch SPD zu nahe
239 zu treten. Mitbestimmung und Novellierungsentwurf der
240 Bundesregierung zum Betriebsverfassungsentwurf waren die Themen
241 der Podiumsveranstaltung in der Bonner Universität. Moderator
242 war der Fernseh-Profi Rohlinger, erschienen waren 400-500
243 Zuhörer.
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