Quelle Nummer 033

Rubrik 26 : MEDIZIN   Unterrubrik 26.01 : POPULAERWISSENSCHAFTLICH

DIE BEKANNTESTEN RAUSCHMITTEL -IHRE WIRKUNGEN
UND FOLGEN!
DREI-W-VERLAG. WIRTSCHAFT-WERBUNG-WISSEN
ESSEN 1970?


001  Opiate. Opium, Morphium, Kodein, Morphiumderivate
002  wie Heroin und Eukodal, Morphiumersatzmittel wie Metadon und
003  Petidin. Opium wird geraucht, sonst werden die Mittel oral
004  aufgenommen oder injiziert. Opiummißbrauch ist bei uns selten;
005  neuerdings wird es von Händlern oft dem Haschisch beigemischt.
006  Beruhigende, einschläfernde, hustenstillende, stark
007  schmerzlindernde Wirkung. Unruhe und Angst werden eingeschränkt;
008  der psychisch gesunde Mensch erlebt zunächst keine seelischen
009  Sensationen. Erst nach häufigen Injektionen tritt eine
010  euphorisierende Wirkung in Erscheinung. Der Rausch wird als
011  Zustand der Losgelöstheit, als Gefühl des Glücklichseins
012  erlebt. Es wird ein gesteigertes, mitunter übersteigertes
013  Selbstbewußtsein deutlich. Sinneswahrnehmungen werden
014  herabgesetzt. Bevor die Wirkung voll eintritt, sind durch den
015  Abbau der Hemmungen Gewaltausbrüche möglich. Bei manchen
016  Menschen ruft Morphium bereits in kleinsten Mengen, Unruhe,
017  Angst und Unwohlsein hervor. Bei größerer Dosierung kann es zu
018  Herzschwäche, Zirkulationsstörungen und Atemstockungen kommen,
019  die tödlich sein können. Die Mittel werden in Dosierungen, die
020  für den nichtabhängigen Menschen tödlich wären, oft über lange
021  Zeit relativ gut vertragen. Wird kein Stoff zugeführt, tritt
022  schwerer Hunger auf, die sogenannten Abstinenzsymptome, die im
023  wesentlichen bei allen Opiaten gleich sind, sich lediglich in der
024  Intensität und im Zeitablauf unterscheiden und für den
025  Abhängigen ohne ärztliche Hilfe unerträglich sind. Dauerkonsum
026  hat oft zunächst Magenstörungen und Darmstörungen,
027  Angina pectoris, Rückgang der sexuellen Aktivität, später
028  völligen körperlichen Verfall zur Folge. Durch Injektionen mit
029  nicht sterilen Spritzen kommt es zu Geschwüren und unter
030  Umständen zu infektiöser Gelbsucht. Die Urteils
031  fähigkeit und Leistungsfähigkeit gehen stark zurück,
032  Konzentrationsschwierigkeiten treten auf. Die psychische
033  Abhängigkeit ist groß, weil der Abhängige die Befreiung von
034  Schmerzen, Unruhe und Angst als äußerst angenehm empfindet und
035  die Entwöhnungssymptome fürchtet. Der Abhängige wird reizbar,
036  verstimmt, aggressiv, egozentrisch. Das Willensleben wird stark
037  eingeschränkt und schließlich ist es nur noch auf das Mittel
038  ausgerichtet. Bei Dauermißbrauch zeigen sich Wahnideen,
039  Verstimmungen, Verminderung der Intelligenz, zurückgehendes
040  Selbstvertrauen, echte Geisteskrankheiten, besonders akute
041  Psychosen. Abhängige stehen zunächst meist weiter im
042  Berufsleben, und sie vermögen längere Zeit, den Anforderungen
043  weiter zu genügen. Nach und nach geht die Arbeitsfähigkeit
044  zurück. Das Gefühl für soziale Verpflichtungen schwindet.
045  Pflichten werden vernachlässigt. Wegen der starken Abhängigkeit
046  ist dem Betroffenen jedes Mittel recht, sich das Präparat zu
047  beschaffen: Fahrlässigkeiten, Belügen, Rezeptfälschung,
048  Geldveruntreuung, Einbrüche und Agressionen sind häufig
049  anzutreffende Erscheinungen. Es entwickelt sich ein vollkommen
050  asoziales Verhalten. Schlafmittel und
051  Beruhigungsmittel. Schlafmittel: Barbiturate wie
052  Veronal, Luminal und ca. 50 weitere Präparate,
053  Bromverbindungen. Beruhigungsmittel: sogenannte
054  Tranquilizer, wie Valium Librium, Eunarcon, Meprobamat.
055  Neuroleptika: z. B. Rauwolfia-Alkaloide. Orale
056  Aufnahme, Injektion. Alle Mittel haben eine dämpfende Wirkung
057  auf die Psyche. Angst wird vermindert. Schlafmittel
058  bewirken in kleineren Mengen eine euphorisch lässige Müdigkeit,
059  können aber auch zu rauschartiger Heiterkeit führen. Bei
060  ausgeprägter Abhängigkeit kann auch bei großer Dosis eine
061  stimulierende und aktivierende Wirkung auftreten. Sonst führen
062  größere Mengen zum Schlaf. Beruhigungsmittel bewirken
063  eine unbekümmerte Gelassenheit, sie wirken stimulierend und
064  aktivierend. Sprachstörungen können auftreten, mitunter auch
065  Gereiztheit. Neuroleptika verlangsamen die psychischen
066  Funktionen und bewirken Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt.
067  Verkehrstauglichkeit eingeschränkt, bei Schlafmitteln kann bei
068  geringer Dosis Neigung zu Gewalttätigkeit auftreten. Bei
069  Überdosis sind u. U. lebensbedrohende
070  Vergiftungserscheinungen möglich. Beruhigungsmittel und
071  Neuroleptika wirken potenzierend auf Barbiturate. Die Gefahren
072  sind unterschiedlich. Schlafmittel können Lidflattern,
073  Gehstörungen, Atmungsschwäche und Gefäßschwäche,
074  u. U. mit Todesfolge, Leberfunktionsstörugen,
075  Blutschäden, Bewußtlosigkeit, Verlangsamung des Kreislaufs,
076  besonders bei Bromverbindungen Magen-Darmkrämpfe, Erbrechen,
077  Verlust der Libido, vorübergehende Erblindung bewirken.
078  Abstinenzsymptome: Muskelzucken, allgemeine Schwächung,
079  Sinken des Blutdrucks, Unwohlsein, Erbrechen, Schwindel,
080  Gewichtsverlust, Zittern, Krämpfe, Gefahr des
081  Kreislaufzusammenbruchs. Beruhigungsmittel und Neuroleptika haben
082  sehr unterschiedliche Folgen. Bei Schlafmittelmißbrauch kann
083  erhebliche physische Abhängigkeit auftreten. Schlafmittel
084  bewirken Abnahme der Geschicklichkeit, der Selbstkontrolle und
085  des Konzenrationsvermögens. Die Gestik und Motorik werden
086  fahrig und ungeordnet. Antriebsminderungen, Reizbarkeit,
087  Interesselosigkeit, Bewußtseinstrübungen treten auf. Die
088  Denkfähigkeit geht zurück, geistige Stumpfheit, Benommenheit
089  wie beim Delirium tremens, Verfolgungswahn,
090  Depressionserscheinungen bis zu Wahnvorstellungen wie bei der
091  Schizophrenie, Delirien, Chrakterdepravationen, die zum Teil
092  unheilbar sind, treten auf. Beruhigungsmittel und Neuroleptika
093  können teilweise zu Verwirrtheitszuständen und
094  Ausfallerscheinungen führen. Die psychische Abhängigkeit kann
095  erheblich sein. Andauernder Schlafmittelgebrauch führt zu
096  asozialem Verhalten, mitunter entsteht eine Neigung zu
097  Gewalttaten. Charakterliche Unzuverlässigkeiten wie bei
098  Opiatabhängigen treten auf. Schlafmittel werden oft im Wechsel
099  mit Stimulantien genommen. Übergang zu Morphium ist nicht
100  ungewöhnlich. Beruhigungsmittel und Neuroleptika führen seltener
101  zur intensiven Abhängigkeit. Alkohol. In Deutschland vor
102  allem als Bier, Branntwein und Wein. Orale Aufnahme. Das
103  Bewußtsein wird getrübt, logisches und abstraktes Denken werden
104  eingeschränkt, oftmals wird eine ausgesprochene Euphorie erlebt,
105  allerdings ist es bei einer anderen Stimmungslage ebenso möglich,
106  in tiefe Depressionen zu verfallen. Sinneswahrnehmungen sind
107  eingeschränkt, die Körperbeherrschung stark in Mitleidenschaft
108  gezogen. Hemmungen werden erheblich reduziert. Im späteren
109  Rauschstadium tritt eine beruhigende und einschläfernde Wirkung
110  auf. Verkehrsuntüchtigkeit, Neigung zu Agressionen, zu
111  sexuellen Exzessen und zur Überschätzung eigener Fähigkeiten.
112  Bei zu starkem Konsum sind lebensbedrohende
113  Vergiftungserscheinungen möglich. Aufgedunsenes Gesicht,
114  triefende Augen, rote Nase, Potenzrückgang, Rachenkatarrh,
115  Magenkatarrh, Kreislaufstörungen, Lebererkrankungen u. a.m.
116  Zum abhängigen Dauerkonsum kommen, wie bei den anderen
117  Rauschmitteln auch, vor allem Menschen, bei denen bereits vorher
118  psychische Schwierigkeiten vorliegen. Die bestehenden
119  Schwierigkeiten werden verstärkt, weitere kommen hinzu.
120  Gedächtnisschwäche, gesteigerte Reizbarkeit, Eifersuchtswahn
121  treten auf. Chronischer Alkoholismus kann zu Krampfanfällen,
122  zum Delirium tremens - einer Krankheitserscheinung mit
123  Schlafstörungen, Halluzinationen, Verfolgungswahn -, zur
124  Korsakowschen Krankheit mit Nervenentzündungen und Schwächung
125  der Merkfähigkeit, zum Alkoholirrsinn und zur Alkoholhalluzinose
126  führen, die nur zum Teil heilbar sind. Dauerkonsum führt zu
127  einem sich mehr und mehr verstärkendem asozialen Verhalten. Beruf
128  und Umgebung werden vernachlässigt, gesteigerte Reizbarkeit,
129  brutale Rücksichtslosigkeit und Leistungsrückgang treten auf.
130  Ungesetzliche Handlungen sind nicht selten. Häufig ist eine
131  ausgesprochene Milieuabhängigkeit zu beobachten. Kokain.
132  Blätter des Kokastrauches, schneeähnliches Pulver. Kauen des
133  Blattes, Schnupfen, orale Aufnahme oder Injizierung des
134  Kokains. Betäubung von Kältegefühlen, Hunger
135  gefühlen, Durstgefühlen und Müdigkeitsgefühlen.
136  Erlebnis großer Glücksgefühle, Halluzinationen,
137  Sinnestäuschungen - mitunter sehr unerquicklich -; die
138  Glücksgefühle sind mitunter so stark, daß ein betäubendes
139  Gegenmittel injiziert wird; Steigerung des sexuellen Trieblebens,
140  Wegfall von Hemmungen, Ideenflucht, Rededrang, Gefühl
141  übermenschlicher Stärke, Sehtäuschungen und
142  Hörtäuschungen, mitunter Verfolgungsideen, die zu Ängsten und
143  Aggressionshandlungen führen. Die Wirkung ist meist nur kurz,
144  kann aber in ein Kokaindelirium münden, mit
145  Bewußtseinsstörungen, ausgeprägter Aggressionsneigung und
146  halluzinatorischer Umweltsverfälschung. Mitunter
147  Selbstmordneigung, Neigung zu Verbrechen und Gewaltsamkeiten.
148  Bei einer zu großen Dosis treten Herzschwächen und
149  Atemstörungen auf, die in schweren Fällen zum Tode führen
150  können. Es tritt keine körperliche Abhängigkeit auf. Bei
151  langem Mißbrauch kommt es zu völligem körperlichen Verfall -
152  gelegentlich mit schweren Leberschäden -, der mit dem Tode
153  enden kann. Die psychische Abhängigkeit ist sehr stark und meist
154  bereits nach der ersten Einnahme existent. Während der
155  Morphinist den Stoff nicht zuletzt aus Angst vor
156  Abstinenzerscheinungen immer weiter benutzt, ist der Kokainist zur
157  Fortsetzung durch seine Erinnerung an den letzten Genuß gezwungen.
158  Dauergebrauch führt zu geistigen Erkrankungen wie
159  Kokaindelirium, vergleichbar dem Alkoholdelirium, tiefen
160  Depressionen, Halluzinationen, besonders Verfolgungswahn,
161  Korsakowsche Kokainpsychose. Diese Erkrankungen halten unter
162  Umständen noch Jahre nach dem letzten Mißbrauch an. In
163  schwersten Mißbrauchsfällen tritt Paralyse bis zur völligen
164  Verblödung auf. Starke Neigung zu asozialem und antisozialem
165  Verhalten. Verbrechen und Gewaltsamkeiten sind äußerst häufig.
166  Zentral stimulierende Mittel. Amphetamine wie Benzedrin
167  und Pervitin, Amphetaminderivate wie Preludin, Phenmetrazine,
168  Ritalin, Pipradol. Inhalation, orale Aufnahme, Injizierung.
169  Müdigkeit und Schlafbedürfnis schwinden, der Pulsschlag wird
170  gesteigert, geistige Prozesse werden stimuliert, eine Steigerung
171  der Leistungsfähigkeit, Energie und Phantasie sowie der
172  Arbeitslust sind zu beobachten. Es besteht eine leicht euphorische
173  Stimmungslage. Besonders stark wird die Wirkung nach Injektionen
174  empfunden. " Fast unmittelbar nach der Injektion schießt mit
175  einem Male ein die ganze Person ausfüllendes, überwältigendes
176  Wohlgefühl von grenzenloser Klarheit und unerschöpflicher
177  Vitalität ein; oft ist dies auch verbunden mit einer kräftigen
178  Anregung des Geschlechtstriebes " (Kühn). Der " run " kann
179  mehrere Tage andauern. Verkehrsuntüchtigkeit, Neigung zu
180  aggressiven Handlungen und Verbrechen. Mitunter Bewußtlosigkeit,
181  bei großer Überdosis Herzstörungen und
182  Kreislaufstörungen. Starke Abnahme der Wirkungen; eine
183  Erhöhung auf das 12fache der Anfangsdosis ist nicht selten.
184  Plötzlicher Tod, Gehirnblutungen, hervorgerufen von sich
185  verstärkendem Blutdruck, Herzversagen sind möglich. Nach und
186  nach tritt hochgradiger körperlicher Verfall auf. Infektionen,
187  herrührend von nicht sterilen Spritzen, mit Tetanus oder
188  Gelbsucht treten auf. Besonders bei Mißbrauch durch Injizierung
189  der Drogen sind die Folgen verheerend. Reizbare Unruhe,
190  mißtrauische Haltung, unproduktive Geschäftigkeit, starker
191  Rückgang der Urteilsfähigkeit und Leistungsfähigkeit,
192  Enthemmung der Persönlichkeitsanlagen, Zwangsdenken,
193  Zwangsantriebe, Demoralisierung, Psychosen ähnlich der
194  Schizophrenie, Wahnvorstellungen, insbesondere Verfolgungswahn,
195  akustische und visuelle Halluzinationen treten auf. Das
196  Bewußtsein ist oft nicht eingeschränkt, und viele Patienten
197  wissen, daß es sich um Amphetaminerscheinungen handelt. Nach
198  längerem Mißbrauch tritt hochgradiger psychischer Verfall ein.
199  Die Abhängigkeit ist groß. Abnahme der Leistungsfähigkeit,
200  Desinteresse an der Umwelt, starke Agressionsneigung sind nach
201  längerem Mißbrauch häufig. Zur Beschaffung des Mittels sind
202  Straftaten nicht ungewöhnlich, wie überhaupt eine Neigung zu
203  asozialem Verhalten entsteht. Die Mittel werden oft im Wechsel
204  mit Schlafmitteln genommen. Halluzinogene. Cannabis in der
205  Form von Marihuana, Ganja oder Haschisch, LSD-25,
206  Meskalin, Psilocybin, Ololiuqui, STP; bei uns sind vor
207  allem Haschisch, das reine Harz der weiblichen Blüten des
208  indischen Hanfes, welches die stärkste Cannabis, aber eine
209  schwache bewußtseinsverändernde Droge ist, und LSD, das
210  chemisch gewonnene Lysergsäurediäthylamid und die stärkste
211  psychedelische Droge, bekannt. Haschisch wird in braunen Platten
212  gehandelt und oft mit Tabak vermischt geraucht. LSD, eine
213  wasserklare Flüssigkeit, wird auf Zucker oder Löschpapier
214  getropft, neuerdings auch in Tabletten verarbeitet und in diesen
215  Formen gehandelt und konsumiert. Unsicherheit in Bewegungen und
216  Sprache. Das logische und abstrakte Denken werden beeinträchtigt.
217  Statt eines zielgerichteten Denkens treten schnelle
218  Gedankenfolgen auf. Die optische und akustische Wahrnehmung, der
219  Geruchssinn und Geschmackssinn werden intensiviert. Das
220  Zeitgefühl ist stark beeinträchtigt, eventuell aufgehoben.
221  Sexuelles Verlangen wird nicht hervorgerufen, aber bestehendes
222  Verlangen kann verstärkt werden, wie überhaupt die bestehenden
223  Stimmungen verstärkt und die bereits vorhandenen Eigenschaften
224  intensiviert werden. Es kann also auch Angst oder Neigung zu
225  Gewaltsamkeit verstärkt werden. Die LSD-Erlebnisse sind
226  um ein Vielfaches verstärkten Haschischerlebnissen vergleichbar.
227  Bewußtsein und örtliche Orientierung sind beeinträchtigt. Die
228  Größe und die räumlichen Abstände der Dinge verändern sich.
229  Die Halluzinationen werden als solche erkannt. Die
230  Einbildungskraft ist gesteigert. Lange vergangene Erlebnisse
231  können wieder auftauchen und noch einmal durchlebt werden. Der
232  Benutzer erlebt eine ausgesprochene Ideenjagd und Ideenflucht.
233  Die Konzentrationsschwäche ist ausgeprägt. Die Stimmungslage
234  kann wechseln zwischen euphorisch und depressiv. Noch Tage nach
235  der letzten Einnahme können sich Zwangsvorstellungen halten.
236  Verkehrsuntüchtigkeit; Aufhebung der Hemmungen, aber nur
237  selten Hang zur Gewaltsamkeit, immerhin sind Morde im LSD-
238  Rausch vorgekommen. Gegebenenfalls Verstärkung von Depressionen
239  mit Selbstmordneigung. Bei Abklingen des Rausches können
240  psychotische Zustände auftreten. Es ist nicht auszuschließen,
241  daß die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigt und das Erbgut
242  geschädigt werden. Die physische Aktivität läßt nach. Bei
243  LSD-Konsum sind die Gefahren potenziert.
244  Chromosomenschädigung bei Dauerkonsum sind nicht auszuschließen.
245  Labile, konfliktgeladene und sensible Menschen, die
246  gesellschaftlich oder beruflich frustriert sind oder ungute
247  Kindheitserlebnisse hatten, neigen zu starkem Konsum und zu
248  starker psychischer Abhängigkeit. Bei längerem Mißbrauch geht
249  die Urteilsfähigkeit zurück, bleibende Schäden der Leistungs
250  fähigkeit und Konzentrationsfähigkeit treten auf,
251  Depressionen mit Selbstmordneigung sind möglich. Es besteht die
252  Gefahr der Verstärkung oder des Auftretens bereits latent
253  vorhandener Neurosen und der Entstehung von Haschischpsychosen.
254  Die Folgen bei LSD sind wesentlich stärker. Nicht ganz zu
255  Unrecht wurde einmal Haschisch mit einem Moped und LSD mit
256  einem Panzer verglichen. Noch lange nach der Aufgabe des
257  Mißbrauchs können Angstzustände, Verfolgungswahn und
258  Halluzinationen auftreten. Bleibende psychische Schäden nach
259  schwerem Mißbrauch bis zur Form der Demenz sind möglich. Das
260  Interesse an der Ausbildung und am Beruf geht meistens zurück;
261  Sorgen und Nöte selbst nahestehender Mitmenschen vermögen keine
262  auf Abhilfe gerichtete dauerhafte Aktivität auszulösen. Es
263  entsteht eine Tendenz zu asozialem Verhalten. Zur Beschaffung
264  des jeweiligen Mittels sind Gewaltanwendungen recht häufig. Nach
265  besonders exzessivem Haschischgebrauch ist der Übergang zu
266  stärkeren Drogen häufig. Händler vermischen Haschisch gerne
267  mit Opium, um den Benutzer unbemerkt körperlich abhängig zu
268  machen. Nikotin. Vor allem im Tabak enthalten. Meist
269  geraucht. Bei gelegentlichem Rauchen sind leichte, als angenehm
270  empfundene Schwindelgefühle möglich. Im allgemeinen ist die
271  Wirkung von der Stimmungslage abhängig. So wird das Rauchen
272  einmal als beruhigend, ein anderes Mal als anregend empfunden.
273  Unsicherheiten werden überdeckt. Keine. Tabakfolgen:
274  diveverse Krebsarten, chronische Bronchitis, Lungenblähung.
275  Nikotinschäden: Erkrankungen der Herzkranzgefäße, erhöhter
276  Blutdruck, Erkrankungen der peripheren Blutgefäße,
277  Magengeschwüre, Sehstörungen, Leberzirrhose. Leichte
278  psychische Abhängigkeit. In Extremfällen der Abhängigkeit
279  besteht notfalls die Neigung, sich das Mittel durch strafbare
280  Handlungen zu verschaffen. Die nachstehenden Fragen sind als
281  Entscheidungshilfen gedacht. Vor dem Konsum eines Rauschmittels
282  gleich welcher Art sollte man sie sich selbst beantworten; das
283  kann vor Fehlentscheidungen schützen: Wie bin ich auf
284  den Gedanken, Rauschmittel zu konsumieren, gekommen?. Es
285  ist gerade im Fall der Rauschmittel sehr wichtig, darauf eine
286  klare und eindeutige Antwort zu wissen.

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