Quelle Nummer 031

Rubrik 02 : RELIGION   Unterrubrik 02.01 : PRESSE

KIRCHE UND KOMMUNE
KARDINAL JOSEPH HOEFFNER
KIRCHENZEITUNG FUER DAS ERZBISTUM KOELN
NR. 47/70, 20.11.70., S.3
ENTWICKLUNGSHILFE - PFLICHT DER GERECHTIGKEIT
KARDINAL JOSEPH HOEFFNER
ERSCH. S.O., S.8
WORT DES ERZBISCHOFS VON KOELN ("AN DIE KATHOLIKEN
SEINES ERZBISTUMS, DEREN EHE MIT EINEM NICHT-
KATHOLISCHEN PARTNER VOR DEM 1. OKTOBER 1970 NICHT
IN DER KIRCHLICH VORGESCHRIEBENEN FORM ABGESCHLOSSEN
WURDE.")


001  Harte Arbeit wird von Ihnen verlangt. Je weniger Sie begeistert
002  sind, desto mehr müssen Sie sich hineinstürzen. 3.Dekade:
003  Sie sind in Ihrem Element. Kirche und Kommune
004  Dienst am Menschen als gemeinsame Aufgabe. Seit mehr als
005  tausend Jahren sind in unserer rheinischen Heimat die Glieder der
006  Bürgergemeinde in ihrer überwältigenden Mehrheit zugleich
007  Glieder der Christengemeinde. Die Christen sind durch ihre
008  Wohnungen, durch ihre Familien und durch ihren Beruf unlösbar
009  mit dem Leben der bürgerlichen Gemeinde verbunden. Das Zweite
010  Vatikanische Konzil sagt: " Freude und Hoffnung, Trauer und
011  Angst der Menschen von heute sind auch Trauer und Angst der
012  Jünger Christi ". Das Verhältnis der Christengemeinde zur
013  Bürgergemeinde steht nach christlichem Verständnis unter dem
014  Zeichen des Dienens. Es genügt nicht, den christlichen
015  Glauben in das Kämmerlein des Herzens einzuschließen und die
016  Welt - nach dem Ohne-mich-Standpunkt - ihrem
017  Schicksal zu überlassen. Es genügt auch nicht, sich bloß
018  innerkirchlich verantwortlich zu fühlen, regelmäßig an der
019  Eucharistiefeier teilzunehmen, einem kirchlichen Verein
020  anzugehören oder im Pfarrgemeinderat mitzuarbeiten. Das Konzil
021  fordert die Christen vielmehr auf, " ein lebendiges
022  Verantwortungsbewußtsein gegenüber der Welt " zu besitzen. Der
023  Dienst des Christen in der Welt bedeutet keineswegs eine sakrale
024  Überfremdung der irdischen Wirklichkeiten. Die bürgerliche
025  Gemeinde hat - ebenso wie Staat und Wirtschaft, Wissenschaft
026  und Kunst - ihre Eigenständigkeit, was nicht ausschließt,
027  daß bürgerliche und christliche Gemeinde nicht aufeinander bezogen
028  wären. Die frostige Trennung, das abweisende Sich-nicht-
029  Kennen Kennen wären nicht das richtige Verhältnis zueinander. Beide
030  sollen, wie es im kommunalen Bereich der Erzdiözese Köln
031  Brauch ist, partnerschaftlich zusammenarbeiten. Das dient dem
032  Wohle beider. Der Dienst der Christengemeinde in der
033  bürgerlichen Gemeinde ist ein Dienst am Menschen. Die
034  Christengemeinde wird dort Dienste anbieten, wo Menschen der
035  Hilfe bedürfen. Um einige Bereiche des Dienens, in denen die
036  Christengemeinde unmittelbar mit der Bürgergemeinde in Berührung
037  tritt, aufzuzeigen, seien drei Lebensstufen des Menschen genannt:
038  Kindheit und Jugend, Volleistungsjahre, Alter.
039  Kindheit und Jugend. In der Erzdiözese Köln befinden sich
040  in katholischer Trägerschaft 543 Kindergärten mit 42670 Kindern
041  und 2506 Erzieherinnen. Weitere Dienste geschehen in den
042  Jugendheimen, in den Häusern der offenen Tür, in der
043  Jugendfürsorge usw.. In besonderer Weise sind den Kindern
044  der Gastarbeiter (Plätze in den Kindergärten) und den
045  jugendlichen Gastarbeitern helfende Dienste zu leisten. Sehr viel
046  bleibt noch zu tun zugunsten der körperlich und geistig behinderten
047  Kinder. Auch bedürfen kinderreiche Familien trotz des
048  Kindergeldes nicht selten der Hilfe. Da nämlich der
049  wirtschaftliche Lebenszuschnitt durch die Struktur des Haushaltes
050  bestimmt wird und da für den heutigen sozialen Lebensstandard -
051  wie er unter gleichgestellten Bevölkerungsschichten üblich ist -
052  jene Haushalte maßgeblich sind, die entweder keine oder nur eins
053  bis zwei Kinder unter 15 Jahren haben, erreichen die kinderreichen
054  Familien häufig nicht mehr den sozialen Lebensstandard. Das
055  bedeutet: schlechtere Wohnverhältnisse, obwohl gerade die
056  kinderreichen Familien größere Wohnungen nötig hätten,
057  schlechtere Kleidung, schlechtere Ernährung, schlechtetr
058  Ausbildungsmöglichkeiten für die Kinder usw.. Die
059  Volleistungsjahre. Für das Volleistungsalter sind vier
060  Normalrisiken typisch: Berufsunfähigkeit und
061  Erwerbsunfähigkeit, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Witwenschaft.
062  Wenn diese Risiken auch weithin durch das System der sozialen
063  Sicherheit gemildert sind, bleibt doch die Notwendigkeit des
064  persönlichen Helfens, zum Beispiel bei Krankheit
065  (Krankenhäuser, Haus-Krankenpflege). Auch bedürfen zwei
066  Gruppen von Menschen, die im Volleistungsalter stehen,
067  besonderer Hilfe: die Gastarbeiter und die Obdachlosen.
068  Alter. Die zahlenmäßige Zunahme der alten Leute und die
069  verhältnismäßig lange Lebenserwartung der über 60jährigen
070  stellt die moderne Gesellschaft nicht nur vor Aufgaben der
071  wirtschaftlichen Sicherung (Altersrenten). Es geht auch um
072  Standort und Geltung des Alters in der industriellen Gesellschaft.
073  Die herrschende öffentliche Meinung bringt dem Alter keine
074  besondere Hochachtung entgegen. Nicht das Alter, sondern die
075  junge Kraft und Vitalität imponieren. Man erschrickt vor der
076  Überalterung unseres Volkes und sieht vielfach in den alten
077  Menschen unproduktive Mitesser und Vermehrer der Soziallast.
078  Nach christlichem Verständnis ist das Alter nicht der
079  Zusammenbruch des Lebens, sondern seine Erfüllung - wie ja
080  auch das Sterben nicht die Katastrophe, sondern die reifste Tat
081  des Menschen sein soll: die demütige Rückgabe des irdischen
082  Lebens in die Hände Gottes. Pietät und Gerechtigkeit
083  verlangen, den Überalterungskomplex der " belastenden
084  Greisenquote " zu überwinden und Lebensrecht und Würde der
085  alten Menschen anzuerkennen. Der alte Mensch wurzelt gleichsam in
086  der Geschichte unseres Volkes. In ihm lebt die Tradition. Auch
087  haben die alten Menschen die junge, heute beruftstätige und
088  verdienende Generation aufgezogen und mitgeholfen, die
089  Voraussetzungen der Produktivität unserer Wirtschaft zu schaffen.
090  Die Schaffung von Altenheimen und Altenstuben ist ein
091  christlicher Dienst an den alten Menschen. Auch gilt es, das
092  Ansehen der alten Menschen in der modernen Gesellschaft zu heben.
093  Wort des Erzbischofs von Köln. an die Katholiken
094  seines Erzbistums, deren Ehe mit einem nichtkatholischen Partner
095  vor dem 1.Oktober 1970 nicht in der kirchlich vorgeschriebenen
096  Form geschlossen: Am 1.Oktober 1970 ist die neue
097  rechtliche Ordnung der konfessionsverschiedenen Ehe in Kraft
098  getreten. Heute wende ich mich als Bischof an jene Katholiken,
099  die ihre Ehe vor dem 1.Oktober 1970 mit einem nichtkatholischen
100  Christen geschlossen haben entweder nur vor dem Standesamt oder
101  auch vor dem nichtkatholischen Geistlichen, jedenfalls nicht in der
102  Form, die von der katholischen Kirche vorgeschrieben war. Solche
103  Ehen sind nach der Ordnung der katholischen Kirche nicht gültig
104  geschlossen worden. Die neuen Bestimmungen eröffnen nun einen
105  verhältnismäßig leichten Weg, diese Ehen in kirchenrechtlicher
106  Hinsicht gültig zu machen, so daß den betroffenen Katholiken die
107  volle kirchliche Gemeinschaft einschließlich des Empfangs der
108  heiligen Sakramente wieder möglich wird. Es drängt mich, Ihnen
109  hierzu ein persönliches Wort zu sagen. Ich weiß, daß viele
110  Katholiken unter einem Leben in kirchlich ungültiger Ehe und
111  unter den Folgen, die sich daraus ergaben, gelitten haben. Sie
112  waren von der Gemeinschaft mit dem Tisch des Herrn ausgeschlossen,
113  die ihnen zugleich Ausdruck ihrer Gemeinschaft mit den Menschen
114  war. War die Strende gerechtfertigt? Lassen Sie mich
115  darauf folgendes antworten. Eine Mischehe war bisher für
116  Katholiken nur dann rechtsgültig, wenn sie vor dem katholischen
117  Priester und zwei Zeugen geschlossen wurde. Die Kirche wollte
118  damit in besonderer Weise unterstreichen, daß die Ehe unter
119  Getauften ein Sakrament Jesu Christi ist und daß sie für das
120  Leben der Kirche von unschätzbarer Bedeutung ist. Niemand kann
121  bestreiten, daß die Kirche das Recht hat, solche Bestimmungen
122  zu erlassen. Jedoch müssen die Ordnungen der Kirche, die
123  Gottes unwandelbare Gebote auf die Verhältnisse der jeweiligen
124  Zeit anwenden, sich dann ändern, wenn diese Verhältnisse anders
125  geworden sind. Auf Grund der Neuordnung der Bestimmungen über
126  die konfessionsverschiedene Ehe ist es deshalb fernerhin möglich,
127  eine solche Ehe nur vor dem Standesbeamten oder auch vor dem
128  nichtkatholischen Geistlichen zu schließen, wenn der Bischof die
129  Dispens hierzu erteilt hat. Sie werden sagen: Hätte es diese
130  Möglichkeit zur Zeit meines Eheabschlusses schon gegeben, wäre
131  mir und meiner Familie vieles erspart geblieben, was unser
132  bisheriges Leben belastet hat. Die Antwort kann nur sein: Die
133  ganze Kirche in allen ihren Gliedern muß auf ihrem Weg durch die
134  Geschichte immer wieder neu lernen, das unwandelbare Vermächtnis
135  Jesu Christi den jeweiligen Zeiten und Verhältnissen so
136  nahezubringen, daß eine möglichst lebendige Einheit zwischen
137  beiden entsteht. Sie werden weiter sagen: Uns und vielen anderen,
138  die sich in derselben Lage befanden, erschien der Weg, den die
139  katholische Kirche heute geht, schon damals als der richtige. Wie
140  konnte die Kirche uns jahrelang als Sünder betrachten? Ich
141  versichere Ihnen, daß Gott allein das Innere des Menschen kennt
142  und daß letztlich er allein die Gewissen richten wird. Aber es
143  gibt auch die Sünde gegenüber der Glaubensgemeinschaft der
144  Kirche, die im Auftrag Christi den Glauben verbindlich zu
145  verkündigen und das Leben der Kirche zu ordnen hat. Ich bitte
146  Sie deshalb: Prüfen Sie Ihr Gewissen und fragen Sie sich:
147  Bin ich meinen eigenen Weg gegangen, weil ich keinen anderen
148  wußte oder bin ich diesen Weg gegangen, weil ich von der Kirche
149  nichts hielt, gewissermaßen aus Verachtung ihrer Autorität?
150  Wenn auch die Bestimmungen der Kirche nicht unfehlbar waren, so
151  hat sie doch im Auftrag ihres Herrn nach bestem Wissen und
152  Gewissen gehandelt, als sie Ihnen diesen Weg vorschreiben zu
153  müssen glaubte. Mir als Bischof tut es leid, daß Sie
154  allzulange unter der Last der Trennung vom kirchlichen Leben
155  gelitten haben. Haben Sie Verständnis dafür, daß wir alle,
156  die gesamte Kirche, allzeit zu lernen haben. Das wird es Ihnen
157  leichter machen, den Frieden und die Verbundenheit mit der Kirche
158  zu suchen und zu finden, die Ihnen brüderlich die Hand der
159  Versöhnung reicht. Ich lade Sie herzlich ein, diesen Weg
160  der Versöhnung zu gehen. Wenden Sie sich bitte an den
161  katholischen Seelsorger Ihres Wohnbezirks oder auch an einen
162  Priester Ihres Vertrauens. Mit ihm können Sie alles weitere
163  besprechen. Ich wünsche Ihnen den Mut zu diesem Gespräch. Im
164  Normalfall kann der Seelsorger in der Vollmacht, die ihm vom
165  Bischof übertragen ist, Ihre Ehe rechtlich in Ordnung bringen.
166  Nur wenn Unklarheiten vorliegen oder Schwierigkeiten auftreten,
167  wird er den Fall dem Bischof zur Entscheidung vorlegen. Um
168  Mißverständnissen vorzubeugen, weise ich darauf hin, daß die
169  Ehe nur dann rechtlich geordnet werden kann, wenn keine anderen
170  Ehehindernisse vorliegen, von denen die Kirche nicht dispensieren
171  kann (z. B. das noch bestehende Eheband aus einer früheren
172  Ehe eines der beiden Partner). alle Kirchenstrafen
173  (Exkommunikationen), die früher im Zusammenhang mit der
174  konfessionsverschiedenen Ehe bestanden, sind aufgehoben. Sobald
175  Ihre Ehe rechtlich in Ordnung gebracht ist, können Sie wieder
176  die Sakramente der Kirche empfangen. Weisen Sie bei Ihrer
177  ersten Beichte den Beichtvater darauf hin, daß Sie jetzt in
178  einer Ehe leben, die auch rechtlich geordnet ist. Ich grüße
179  Sie in der Liebe Christi und segne Sie und alle, denen Sie in
180  der Gemeinschaft Ihrer Ehe verbunden sind. Entwicklungshilfe
181  - Pflicht der Gerechtigkeit. Völker, die
182  jahrtausendelang in einer gewissen statischen Genügsamkeit gelebt
183  hatten, sind erwacht und zu einem neuen Bewußtsein gelangt.
184  Dieses Erwachen aber geschieht mit dem Blick auf den
185  Zivilisationskomfort der entwickelten Industriestaaten, denen
186  gegenüber man sich selbst als enterbt, zurückgesetzt und
187  ausgebeutet betrachtet. In vielen Entwicklungsländern sind die
188  wirtschaftlichen Verhältnisse so trostlos, daß Millionen von
189  Menschen Hunger leiden. Die Gründe der Verelendung sind
190  vielschichtig: Der Kapitalmangel, die überkommenen
191  Feudalsysteme, die mangelhafte berufliche Vorbildung, der geringe
192  Preis der von den Entwicklungsländern auf den Weltmärkten
193  angebotenen Rohstoffe lassen den wirtschaftlichen Aufschwung nur
194  schwer in Gang kommen. Da der hygienische und medizinische
195  Fortschritt in den Entwicklungsländern leichter und früher als
196  der wirtschaftliche Fortschritt zu erreichen ist, kommt es zu einer
197  gewaltigen Bevölkerungsexplosion, mit der die
198  Nahrungsmittelerzeugung nicht Schritt hält. Eine von den
199  Vereinten Nationen durchgeführte Untersuchung ergab, daß die
200  Bevölkerung in den Entwicklungsländern fast doppelt so schnell
201  wächst, als man bis dahin vermutet hatte. Angesichts dieser Lage
202  ist es ein Gebot der gesamtmenschlichen Gemeinwohlgerechtigkeit,
203  diesen Völkern tatkräftig zu Hilfe zu kommen. Papst Pius 12.
204  hat die Lehre vom natürlichen Recht des Menschen auf einen
205  ausreichenden Anteil an den Erdengütern auch auf die
206  Völkergemeinschaft angewandt, indem er erklärte, es sei ein
207  Unrecht, wenn reiche Länder " auf eine derartige Aneignung der
208  gemeinnützigen wirtschaftlichen Hilfsquellen und Rohstoffe
209  abzielten, daß die von der Natur weniger begünstigten Nationen
210  davon ausgeschlossen blieben ". Als Paul 6.diese Lehre in
211  der Enzyklika " Populorum progressio " aufgriff und ausdrücklich
212  auf die Entwicklungsländer bezog, wirkte das fast wie eine
213  Sensation, ein Zeichen dafür, wie wenig die katholische
214  Soziallehre bekannt ist. Die " technische und finanzielle Hilfe ",
215  so forderte Papst Johannes 23., muß uneigennützig
216  gewährt werden, und zwar so, daß die Entwicklungsländer " in
217  den Stand gesetzt werden, ihren wirtschaftlichen und sozialen
218  Fortschritt einmal selbständig zu vollziehen ". Nur auf diese
219  Weise kann es gelingen, " alle Staaten zu einer Gemeinschaft zu
220  verbinden, deren einzelne Glieder im Bewußtsein ihrer Rechte und
221  Pflichten übereinstimmend zur Wohlfahrt aller beitragen ". Die
222  Entwicklungshilfe sollte nicht mit der Errichtung von Prestige-
223  Großbetrieben beginnen, sondern bei der Förderung
224  arbeitsintensiver Maßnahmen im Bereich der Substrukturen ansetzen:
225  Bau von Straßen, Brücken, Eisenbahnen, Wasserleitungen
226  usw.. Zugleich müssen zahlreiche mittlere und kleinere
227  Betriebe zur Erzeugung von Konsumgütern geschaffen werden, damit
228  den beim Aufbau der Substrukturen verdienten Löhnen ein
229  entsprechendes Konsumgüterangebot gegenübersteht. Sonst steigen
230  die Preise, und die Verelendung bleibt dieselbe. In den Jahren
231  1950 bis 1969 haben die Geberländer einen Betrag von rund 600
232  Milliarden DM für die wirtschaftliche Entwicklung der Dritten
233  Welt zur Verfügung gestellt. Das scheint eine hohe Summe zu
234  sein; aber sie macht nicht einmal ein Prozent des Volkseinkommens
235  der reichen Länder aus. Man wird unwillkürlich an das Wort
236  erinnert, das John F. Kennedy 1963 auf dem Ersten
237  Welternährungskongreß gesprochen hat: " Wir haben die Mittel,
238  uns fehlt nur der Wille, - der wille, konsequent und politisch
239  mündig zu handeln ". Natürlich müssen auch die
240  Entwicklungsländer selbst das Ihre tun. Immerhin finanzierten
241  sie in den sechziger Jahren bereits 85 Prozent ihrer
242  Bruttoinvestitionen aus eigenen Mitteln. In den meisten
243  Entwicklungsländern ist insbesondere eine Agrarreform dringend
244  geboten.

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