Kant: Briefwechsel, Brief 624, Von Carl Gottlieb Fischer. |
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| Von Carl Gottlieb Fischer. | |||||||
| 7. Mai 1794. | |||||||
| Als ich vor kurzem mir einen Vorrath von Tinte bereiten wolte | |||||||
| und ein guter Freund mich darüber traf, so äußerte er die Vermuthung, | |||||||
| daß meine Tinte vielleicht Ewr. Wohlgebohrnen Beyfall erhalten könte, | |||||||
| und daß ich es wagen dürfte, Ihnen eine Probe davon zu offeriren. | |||||||
| Wenn dieser Freund Recht hatte, und Ewr. Wohlgebornen diese Kleinigkeit | |||||||
| gütigst annehmen, so hat mein Freund allen Anspruch auf meinen | |||||||
| Dank, ich aber keinen, weder bey Ewr. Wohlgebohrnen, noch bey dem | |||||||
| Publikum wegen der Schriften, die es durch Hülfe dieser Tinte von | |||||||
| Ewr. Wohlgebohrnen erhalten dürfte, da sonst der Vogel, der dazu die | |||||||
| Federn hergibt, mit mir ein gleiches Recht hätte. Mein höchster | |||||||
| Wunsch dabey ist übrigens, daß Ewr. Wohlgebohrnen, in Ermangelung | |||||||
| andrer dieses als einen geringen Beweis meiner Dienstgeflissenheit | |||||||
| und der ausnehmenden Hochachtung ansehen mögten, mit der ich bin | |||||||
| und immer seyn werde | |||||||
| Ewr. Wohlgebohrnen | |||||||
| ganz eigener | |||||||
| Fischer | |||||||
| den 7 Mai 94. | |||||||
| [ abgedruckt in : AA XI, Seite 500 ] [ Brief 623 ] [ Brief 625 ] [ Gesamtverzeichnis des Briefwechsels ] |
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