Kant: Briefwechsel, Brief 513, Von Wilhelm Magnus von Brünneck.

     
           
 

 

 

 

 

 
  Von Wilhelm Magnus von Brünneck.      
           
  5. Mai 1792.      
           
  Wohlgebohrner Herr      
  Insonders Hochzuehrender Herr Professor      
  ich finde mich Verpflichtet, Ev Wohlgeb. den grösten, den Verbündtlichsten      
  Danck zu sagen, für den durch Dieselben mir Empfohlnen      
  Lehrer meiner beiden Söhne. Ia! Herr Schultz ist derjenige, den      
  mir Dieselben ganz detaillirt haben, wie er war, und wie er würcklich      
  ist. Wenn einem Vater daran gelegen ist, seine Kinder Glücklich zu      
  wißen. so ist es unstreitig Nothwendig, Dieselbe zu Bilden, das sie in      
  der rechtschafenheit, Tugend, und Kentnis geübet und belehret werden.      
  Zu dieser Aussicht entspricht mir jetzt alles. Er der Herr Schultz ist      
  ganz der Mann, der mir diesen Wunsch ganz fühlen läßt. Wohl also      
  den Eltern, Wohl denen Kindern, und Wohl Ihnen Bester Mann das      
  Werckzeug zu sein, Menschen Glücklich zu machen. Und da ich nicht      
  zweifle HE. Schultz. Um diese Freude zu geniesen, sichs wird gefallen      
  lasen, bis dahin das sie ganz Gebildet sind, sich diese Freude, und      
  das Bewustsein gutes zu stiften und Gestiftet zu haben nicht zu      
  entziehen. Damit seine Lehrlinge dereinst ihn Segnen, ja auch Demjenigen      
  Segnen der der Beförderer davon gewesen ist so Erlauben      
  Sie, das ich Ihnen den Seegen von obenherab Wünsche. und mich      
  Dero besondern Freundschaft und Gewogenheit empfehlen darf. Damit      
  ich unausgesetzt stets Verbleibe      
           
    Ev Wohlgeb.      
  Coeslin ganzergebenster Diner      
  den 5 ten May v Brünneck      
  1792        
           
           
           
     

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