Kant: Briefwechsel, Brief 128, An Friedrich Nicolai.

     
           
 

 

 

 

 

 
  An Friedrich Nicolai.      
           
  26. Febr. 1778.      
           
  Hochedelgebohrner Herr      
           
  Ich bin Ihnen in Ansehung des Auftrages, den Sie mir zu thun      
  beliebten, sowohl als beliebtem Autor, als auch wie Verleger der A.      
  Deutschen Bibliothek, Bereitwilligkeit schuldig. Um deswillen ist es      
  mir desto unangenehmer: daß mir die Mittel versagt werden, Ihnen      
  hierin zu Diensten zu seyn. HE. Kanter, durch deßen Zeitung einzig      
           
  und allein dergleichen Ankündigungen ins publicum verbreitet werden      
  können und mit dem ich bis daher in einiger Verbindung gestanden      
  bin, hat sich auf einmal in den Kopf gesetzt, sich, wie er es nennt, es      
  zum Grundsatze zu machen, keine PränumerationsAnzeigen, noch weniger      
  die von in Abschlag gesetzten Büchern, in seine Zeitungen kommen zu      
  lassen. Ob ich gleich nicht errathen kan wie, da er unvermuthet auf      
  Grundsätze gerathen ist, er es eben bey einem so unwillfährigen angefangen      
  hat, so ist doch dabey vorietzt nichts auszurichten, und ich muß      
  mich auf die Bewerbung einschränken die unter meinen Bekannten zu      
  machen ist von deren Erfolg ich zeitig Nachricht geben werde.      
           
  Ich wünsche: daß es Gelegenheiten geben möge, die mehr in      
  meiner Gewalt seyn, die Bereitwilligkeit und Hochachtung zu beweisen,      
  mit der ich iederzeit bin      
           
    Ew. Hochedelgeb.      
  Koenigsberg ergebenster Diener      
  d. 26 Febr: 1778. I Kant      
           
           
           
     

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