Kant: AA XXII, Zehntes Convolut , Seite 321

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 (sensibile) ist der Stoff für die Physik daraus die Erfahrungserkentnis      
  02 nach einem formalen Princip durch Beobachtung und Versuch      
  03 der Naturforschung (observatio et experimentum) allererst gebildet      
  04 werden muß. Das Denkbare in derselben (cogitabile) ist aber nicht      
  05 schlechthin (absolute tale) für die Physik sondern nur bedingterweise      
  06 (hypothetice tale) Leitfaden der Naturforschung welche ohne ein Ganzes      
  07 ihres Objects nach Gesetzen der Verknüpfung dieser Sinnenvorstellungen      
  08 a priori vorzuzeichnen kein System Physik genannt seinem Umfange und      
  09 Inhalte nach aufstellen kann. — Aber die Beschaffenheit eines Subjects      
  10 der bewegenden Krafte welches nur durch Verstand im System derselben      
  11 als gesetzlichen Naturbestimmungen einen Begriff von jenen Objecten      
  12 haben kann enthält schon identisch (durch ein analytisches Princip)      
  13 den Begriff von einem solchen Ganzen der äußeren Sinnenobjecte in sich      
  14 denn ohne jene Regel u. Ordnung würden wir von ihrem Daseyn nichts      
  15 wissen      
           
  16 Die Erkentnis der bewegenden Kraft in der Erscheinung im Raum      
  17 gegen die bewegende Kraft an sich selbst. — Erscheinung von der Erscheinung      
  18 da das Subject vom Object afficirt wird und sich selbst afficirt      
  19 und ihr selbst eine Bewegung in der Erscheinung ist. Die indirecte      
  20 bewegende Kraft des äußeren Sinnes in der Naturforschung da das      
  21 Subject diejenige Bewegung selbst macht und verursacht durch welche      
  22 sie afficirt wird und a priori in das Subject hineinlegt was es von      
  23 aussen empfängt und sich selbst//bewegend ist      
           
  24 Die empirische Vorstellung mit Bewustseyn derselben verbunden      
  25 ist Warnehmung. Das Bewustseyn der Verbindung der Warnehmungen      
  26 zu einem Gantzen derselben nicht als fragmentarisches Aggregat sondern      
  27 als System ist nicht wiederum selbst empirisch sondern Erkentnis a priori      
  28 der Form nach d.i. Erfahrung. — Diese Zusamenstimmung ist nicht aus      
  29 (oder von) der Erfahrung abgeleitet sondern eine Synthesis der Erscheinungen      
  30 im Subject für die Erfahrung und zum Behuf der Möglichkeit      
  31 derselben. Hier tritt nun eine Amphibolie der Reflexionsbegriffe      
           
    02 nach δ dem P      
    03 experimentum) δ nach      
    04 cogitabile erst: intelligibile ist δ nicht ist es aber statt: ist aber aber g.Z.      
    06 ein erst: einen      
    08 genannt aufstellen und aus der ersten Fassung stehengeblieben.      
    10 ein System      
    11 R.: gesetzlicher      
    11-12 Object statt:Objecten , δ und      
    12 identisch (δ al      
    14 nichts Sigel.      
    19 ihr (sc. Erkentnis) Ad. schlägt vor: ihm ein statt: eine indirecte verstümmelt.      
    20 des δ Si      
    22 sie Ad.: es Subject Ad.: Object      
    25 Warnehmungen δ nach einem Princip      
    26 R.: fragmentarischem      
           
           
     

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