Kant: AA XXII, Zehntes Convolut , Seite 306

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Es ist aber noch ein Begriff vom Gegenstande der Erfahrung in so      
  02 fern er in seiner Art einzig ist, wenn nämlich das absolute Ganze der      
  03 bewegenden Kräfte in einem Begriffe zur Moglichkeit Einer Erfahrung      
  04 verbunden gedacht wird.      
           
  05 Physik ist der subjective Inbegriff der bewegenden Kräfte der      
  06 Materie zur Einheit der Erfahrung folglich ihrer Verbindung 1.) in      
  07 einem System des Manigfaltigen einer Anschauung (Raumesvorstellung)      
  08 2.) empirischer Anschauung (Warnehmung) 3) Möglichkeit der      
  09 Erfahrung (Analogie der Zusammenstimmung dieser Anschauungen mit      
  10 Gesetzen ihrer Verbindung zu einem Gantzen nach Gesetzen a priori)      
  11 4.) durchgängige Bestimmung d.i. die Existenz des Objects dieser Warnehmungen      
           
  13 Das Formale dieser Verbindung geht a priori vorher (forma dat      
  14 eße rei) um eine Physik zu begründen d.i. wir können nichts aus ihr      
  15 ausheben als was wir in sie hineingelegt haben weil das Object der      
  16 Physik das All der bewegenden Kräfte der Materie nur als in einem      
  17 System (in der Natur) gegeben vorgestellt werden muß folglich auch      
  18 jede Kraft in Beziehung auf alle andere ohne welche wechselseitige active      
  19 Verhältnisse in einem System was und wie viel der Elemente der      
  20 empirischen Naturlehre sie (die Physik) keine Wissenschaft sondern nur      
  21 ein fragmentarisches Aggregat der bewegenden Kräfte seyn würde      
  22 welches nur durch Herumtappen unter Warnehmungen dem denkenden      
  23 Subject nicht allein kein Ganzes derselben sondern auch keinen gegebenen      
  24 Theil als zu jenem gehörend sichern würde wornach das Princip der      
  25 Naturforschung in dem Übergange zur Physik seine Richtung und seinen      
  26 Umfang erhält.      
           
  27 Die Physik ist das Lehrsystem von dem All der bewegenden Kräfte      
  28 der Materie als äußeren Sinnenobiects in so fern es ein Gegenstand der      
  29 Erfahrung ist. Sie hat aber eine Tendenz zu einem Natursystem in so      
  30 fern man sich denkt daß dieses Ganze durch die Natur nach der Analogie      
  31 eines das Mannigfaltige ordnenden Verstandes unter einander in      
           
    01 Es δa. vom v.a. von      
    02 er δ nur absolute g.Z. am Rande.      
    03 Begriffe δ zu in Einer      
    04 wird. Z.      
    06-08 1.) 2.) 3) g.Z.      
    07 System δ der empirischer einer δ Ans des — δ Ans g.Z. Anschauung v.a. Anschauungen δ empirischer      
    09 Zusammenstimmung δ derselben Anschauungen δ zu      
    10 Gesetzen δ 4.) Schlußklammer versehentlich durchstrichen.      
    11 Kr.: durchgängiger d.i. δ das Ganze des erst: eines      
    20 Naturlehre ergänze: sind,      
    22 Wahrnehmung      
    23 keinen δ nur?      
    24-26 wornach — erhält. g.Z. am Rande.      
    28 es es ein      
    30 Natur δ durch eine      
    31 einander δ Verbunden sey      
           
           
     

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