Kant: AA XXII, Achtes Convolut , Seite 172

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Fälle fortzuschreiten, den Grundsatz annehmen. Diese aber würde kein      
  02 System (wie es doch der Begriff von ihr erfordert) sondern nur ein      
  03 empirisches Aggregat zu Stande bringen. Aber ohne ein formales Gantze      
  04 des Beysammenseyns der bewegenden Kräfte zum Grunde legen      
  05 (nicht sparsim sondern coniunctim) könnte man nie gesichert seyn daß      
  06 die Naturforschung nicht regellos und zweckwiedrig im Plane desselben      
  07 verführe und so ihre Bestimmung zur Physik ganz verfehlete.      
           
  08 Man hat mehrmalen die Phänomwne durch die sich die Natur vor      
  09 uns aufdeckt als eine Sprache die sie an uns thut vorgestellt die als      
  10 Hieroglyphe auszulegen wir aufgefordert werden und da kann man die      
  11 Interpretation des Lehrsystems derselben von zwey Seiten betrachten:      
  12 sie ist entweder Authentisch oder Doctrinal      
           
  13 Die Natur ist ein Ganzes der Erscheinungen nach Gesetzen. Sie      
  14 spricht vermittelst unseres Verstandes gewissen Principien gemäs die      
  15 Warnehmungen in ein Erkentnis ihrer Gegenstände zu verbinden und      
  16 die Zusammensetzung (compositio) als das Formale dieser Erkenntnis muß      
  17 vor dem Begriff des Zusammengesetzten (compositum) als dem Mater vor dem Begriff des Zusammengesetzten (compositum) als dem Materialen      
  18 der Erkentnis durch Warnehmungen vorhergehen d.i. a priori für die      
  19 Naturforschung die Regel geben; denn man kann sich eigentlich nicht der      
  20 Vorstellung eines Zusammengesetzten als eines solchen sondern nur das      
  21 Zusammengesetzten des Manigfaltigen in ihm bewust werden.      
           
  22 Physik ist die Erfahrungslehre der Naturerscheinungen in so fern      
  23 sie ein System ausmacht. Dazu aber daß sie als ein solches zu Stande      
  24 komme als wohin die Tendenz der Metaphysischen Anfangsgründw der      
  25 Naturwissenschaft auch gerichtet ist werden Principien a pripori die eine      
  26 solche Erfahrung möglich machen und das Formale der Verbindung      
  27 des empirischen erfordert denn ohne diese wird sie nur Stoppelung      
  28 (farrago) aber kein System mithin keine Physik. Das Materiele (empirische),      
  29 der Stoff zu einer Physik ist i Hinsicht auf die Möglichkeit eines      
           
    03 empirisches g.Z. am Rande. Gantze δ des Inbegrifs      
    04 des Beysammenseyns g.Z.      
    04 zum — coniunctim) g.Z. am Rande.      
    05 daß δ man      
    06 regellos erst: mangelhaft      
    07 Bestimmung erst: Tendentz Neben diesem Absatz am linken Rande: 1. Sparsim 2 — Coniunctim in gleicher Schrift.      
    08 Man δa. Man δ kann das      
    09 die δ uns      
    10 die erst: von der      
    14 spricht Ct. lies: zwingt ? unseres v.a. unserer      
    17 compositum) δ vorhergehen      
    18 a priori δ die Regel      
    19-20 der Vorstellung g.Z.      
    20-21 des Zusammensetzens v.a. der Zusammensetzung (der unverbessert geblieben).      
    21 werden δz.      
    23 ein System erst: als in einem System      
    27 des v.a. der wird δ die      
    29 zu g.Z. Physik δ bedarf als ist erst: hat      
           
           
     

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