Kant: AA XXII, Siebentes Convolut , Seite 012

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Der Raum ist nicht ein existirendes Object der Sinnenanschauung      
  02 noch etwas Existirendes ausser mir so wenig als die Zeit in mir in welcher      
  03 das Mannigfaltige der Wahrnehmungen nach seiner Stelle (iuxta et      
  04 post se invicem ponendo) bestimbar ist sondern a priori gegebene Anschauungen      
  05 selbst welche das formale Princip der Zusammensetzung des      
  06 Manigfaltigen in der Erscheinung synthetisch a priori in sich enthalten      
  07 und darum ihrer extensiven Größe nach grenzenlos unbedingte Einheit      
  08 mithin Unendlichkeit enthalten (es ist nur Ein Raum und nur Eine Zeit)      
  09 durch welche Vorstellung alle Gegenstände der empirischen Vorstellung      
  10 zu einem absoluten Ganzen verknüpft werden — lauter Vorstellungen      
  11 durch die das Subject seiner Möglichkeit nach sich selbst constituirt durch      
  12 synthet. S. a priori.      
           
  13 Raum und Zeit sind nicht Gegenstände der Anschauung denn da      
  14 müßte etwas vorher gegeben werden was das synthetische Erkentnis      
  15 des Manigfaltigen der Vorstellungen begründete sondern reine Anschauung      
  16 selbst als das Subjective der Form d.i. der Receptivität von      
  17 einem Gegenstande der Sinne afficirt zu werden d.i. der Gegenstände      
  18 wie sie mir erscheinen und ein unendliches gegebenes Ganze des Manigfaltigen      
  19 als die Basis aller Wahrnehmungen nicht als Aggregat sondern      
  20 in einem System zum Behuf der Moglichkeit der Erfahrung (Axiomen      
  21 der Anschauung, Anticipationen der Warnehmung etc.) Der Verstand      
  22 constituirt sich hiezu selbst philosophisch durch Begriffe und mathematisch      
  23 durch die construction der Begriffe.      
           
  24 Der Raum und die Zeit sind nicht Begriffe (conceptus) sondern      
  25 reine Sinnenanschauung (intuitus) deren jede absolute Einheit in der      
  26 Zusammensetzung des Manigfaltigen der Vorstellungen enthält und als      
  27 das Formale des Manigfaltigen dieser Anschauung ins Unendliche      
  28 geht. — Nicht der Raum als Object wird angeschaut sondern er ist die      
  29 Synthesis des Manigfaltigen im vorstellenden Subject selbst In dieser      
  30 Vorstellungsart wodurch das Subject sich selbst constituirt      
           
           
    03 nach seiner Stelle v.a. nach ihren Stellen δ bestim      
    06 synthetisch a priori g.Z. am Rande. enthalten δ nicht als      
    07 und darum Spatium 3 Zeilen. Einheit δ g.Z. große      
    08 Unendlichkeit δ enthalten Ein v.a. ein Zeit) δ wodurch      
    10 Gedankenstrich v.a. i ?      
    11 Subject δ sich selbst nach δ con durch Sigel.      
    15 sondern δ An      
    19 aller erst: moglicher Warnehmungen δ z      
    21 Anticipationen abgekürzt.      
    22 selbst δ mathematisch durch Anschauung und philosophisch philosophisch — mathematisch g.Z.      
    23 durch δ Begriffe      
    24 Zeit δ sind ist statt: sind      
    25 reine g.Z. intuitus) δ die nicht vom Object an die nichtjede δ eine      
    27 das g.Z.      
    29 Manigfaltigen δ des selbst Fortsetzung in dem letzten Spatium.      
    30 Bricht ab.      
           
           
     

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