Kant: AA XXI, Fünftes Convolut. , Seite 517

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Hiedurch geschieht es auch daß bei der vollkommensten Glätte der      
  02 Korper sie sich doch in ihrer Flächenbewegung an einander abreiben      
  03 obgleich dieses eben nicht Polirung (gleich als ob sie vorher rauh gewesen      
  04 wären) genannt werden darf*      
           
  05 Daß aus dem Körper der geglättet wird eine flüssige Materie austrete      
  06 die zwar von ihm angezogen aber doch als imponderabele Materie      
  07 sich über die ponderabele Substanz auf eine gewisse Weite verbreitend      
  08 ist läßt sich aus den Vortheilen welche eine neue Polirung eines metallischen      
  09 Hohlspiegels dem optischen Künstler (z. B. Herschel) unerachtet      
  10 eine nur kurze Zeit vorher diese schon vorgegangen war abnehmen:      
  11 denn die durchdringend bewegende Materie hatte vermehrte Ausspannungskraft      
  12 bekommen um in eine kleine Entfernung auszutreten und gleichsam      
  13 als fließendes Wasser sich über alle imperceptibele Risse und Furchen      
  14 welche der Reibestoff gemacht hatte zu verbreiten und sie auszufüllen      
  15 welches nur eine flüßige Substanz vermag. — Die Reibung auch der      
  16 glättesten Körper an einander muß als Wirkung des erregten Wärmestoffs      
  17 angesehen werden der selbst die ponderabele Materie an der Oberfläche      
  18 in einen elastischen das Licht zu reflectiren vermögenden Zustand versetzt      
  19 die aber von eben demselben Stoff doch nicht ohne Verlust wiederum      
  20 eingesogen wird.      
           
           
  21 Das Poliren eines als aus einer gleichformigen Flüßigkeit erstarreten      
  22 Korpers auf seiner Oberfläche ist nicht ein Zerkratzen desselben      
  23 durch veste Körpertheile (Pulverisirter Stoff) es sey eines durchscheinenden      
           
           
  24 * Der allmälige Verbrauch der Körper die wir so gelinde es auch sey      
  25 handhaben oder der in ihren Zapfenlagern sich drehenden oder schwenckenden      
  26 Räder oder Perpendikel durch Reibung ist auch das nicht zu hebende Hindernis      
  27 des so oft vergeblich gesuchten Perpetuum Mobile. — Die Küsse welche auf      
  28 Lippen und Fuszehen marmorner und metallischer Heiligen Bilder gedrückt      
  29 worden haben sie unausbleiblich abgenutzt      
           
    01 daß v.a. des      
    02 Korper sich (mit R.) ihrer v.a. ihren ?      
    03 Polirung v.a. polirung      
    05 dem δ polir      
    06 zwar erst: doch      
    08-09 eines — Hohlspiegels g.Z. am Rande. Herschel v.a. Herschels ? R. ergänzt: darbot Ad.ergänzt: darbietet      
    10 eine nur kurze erst: einige      
    13 alle δ Risse      
    16 glättesten δ Mater des v.a. der      
    17 selbst g.Z. ponderabele g.Z. am Rande. der v.a. den ?      
    19 doch — Verlust g.Z. am Rande.      
    20 Rest der Seite bis auf die Sternanmerkung und den unteren Randfrei.      
    21 Letztes Vietel des rechten Randes. Über Poliren zusammenhanglos die Worte: im Inneren eines erst: einer gleichformig      
    23 durch δ fe Puverisirter      
    25 drehender δ Ra      
    27 des v.a. der auf δ die      
    28 metallischer v.a. metallischen      
           
           
     

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