Kant: AA XXI, Viertes Convolut , Seite 366

     
           
 

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IV. Convolut, III. Bogen, 3. Seite.

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Einleitung
     
           
  03 Die metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft als ein      
  04 Theil der Naturphilosophie (philosophia naturalis) überhaupt hatten      
  05 die Bewegungsgesetze der Materie überhaupt (als des Beweglichen      
  06 im Raum überhaupt) zum Gegenstande.      
           
  07 Auf sie folgt ein zweyter Theil der N. W. welcher die bewegende      
  08 Kräfte der Materie nach Begriffen a priori aufsucht und sie in einem      
  09 System darstellen soll und welchen man die allgemeine Kräftenlehre      
  10 (dynamica generalis) betiteln kann. Sie betrachtet also das Bewegliche      
  11 im Raum (materia) so fern es bewegende Kraft hat.      
           
  12 Nun kann der Materie bewegende Kraft auf zwiefache Art beygelegt      
  13 werden: entweder daß sie solche hat, nur in so fern sie selbst in Bewegung      
  14 ist z. B. die Centralkräfte eines im Kreise bewegten Körpers      
  15 oder so fern sie auch selbst in Ruhe ist d. i. in sich selbst hat. Die erstere      
  16 dieser Bewegungsgesetze werden auch a priori aber nach mathematischen      
  17 Principien erwogen (wie in Newtons unsterblichem Werk) und gehören      
  18 nicht zur eigentlichen Naturphilosophie: die dagegen welche von den      
  19 bewegenden Kräften der Materie die dieser eigen sind, und von ihren      
  20 allgemeinen Eigenschaften die sich a priori angeben lassen handelt nennt      
  21 man gewohnlich die allgemeine Naturlehre (physica generalis) ich      
  22 würde sie aber lieber physiologia propaedeutica nennen weil sie blos      
  23 die formale Principien der Anordnung der empirischen Begriffe von      
  24 Naurkräften zu einem System enthält      
           
  25 Auf diese zwey Theile namlich die Metaphysik, und vorübende      
  26 Physiologie würde nun als der dritte Theil der Naturphilosophie die      
  27 empirische Naturlehre als ein System der Natur d. i. die Physik folgen.      
           
  28 In den metaphysischen Anf. Gr. der N. W. liegt nämlich schon die      
  29 Tendenz zur Physik als einem System. Der Übergang aber von jener      
  30 zu dieser ist doch durch eine Kluft gesperrt über welche eine Brücke geschlagen      
  31 werden muß nämlich von Begriffen die einerseits a priori      
           
    02 Darüber: Vid. No. 3 Daneben am rechten Rande die Bleistiftbezeichnung 50      
    06 Schlußklammer fehlt.      
    07 Erst: zweytes Stück welcher v.a. welches      
    11 (materia) g.Z. am Rande.      
    12 der g.Z.      
    13 daß δ die bewegende nur g.Z.      
    15 d. i. — selbst g.Z. am Rande; der Beziehungsstrich ersthinter Ruhe      
    16 Bewegungsgesetze δ sind      
    19-20 und von — lassen g.Z. am Rande.      
    20 handelt δ kann nennt g.Z.      
    21 gewohnlich g.Z. Erst: physiologia naturalis nennen      
    22 würde Kr.: werde (falsch). aber δ wenn es erlaubt ist Hinter: lieber durchstrichene Anfangsklammer.      
    23 anordnung ( o v.a. d )      
    25 und g.Z.      
    31 Begriffen v.a. Begriff      
           
           
     

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