Kant: AA XXI, Zweites Convolut , Seite 164

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Aggregat der Naturforschung welches durch keine Eintheilung nach Begriffen      
  02 a priori abgefaßt die aufgefundene Naturgesetze nur nach Verwandtschaften      
  03 an einander reihet ohne die Idee eines Ganzen zum      
  04 Grunde legen zu können diese Wissenschaft nie als in einem System      
  05 in welchem daß kein Titel mangle man niemals Sicher ist darstellen      
  06 könne: wenn ihr nicht ein a priori das gantze umfassender Plan untergelegt      
  07 worden.      
           
           
  08 In den metaph. Anf. Gr. ward die Materie blos als das bewegbare      
  09 im Raum vorgestellt und diesem Begriffe gemäß wurden Gesetze      
  10 der Bewegung die vor aller Erfahrung vorher gehen in einem System      
  11 aufgestellt.      
           
  12 Der Zweck aber dieser Naturwissenschaft ist im Grunde die Physik      
  13 d. i. Wissenschaft die Eigenschaften der Materie welche durch die Erfahrung      
  14 erkannt werden müssen in einem System vorzutragen; welches      
  15 nicht anders geschehen kan als indem man die Materie sich nun als das      
  16 Bewegliche denkt so fern es zugleich bewegende Kraft hat. — Nun ist      
  17 die Frage ob dieser Schritt (greßus) vom rationalen zum empirischen      
  18 unmittelbar geschehen kann ohne die Form des Systems zu verletzen und      
  19 dadurch die Naturwissenschaft zu einem fragmentarischen Aggregat zu      
  20 machen wo man niemals errathen wird welche Theile desselben mangeln      
  21 oder auch als verschiedene behandelt werden die doch im Grunde einerley      
  22 Princip haben oder nicht vielmehr noch eine Vorübung zur letzteren      
  23 die aber selbst in Principien a priori bestehen muß dazwischen eingeschoben      
  24 werden müsse um zum stetigen Übergange (transitus) (der kein      
  25 Sprung ist) zu dienen und so der Physik und gesammten Naturwissenschaft      
  26 endlich die Form eines Systems zu geben. Nun gibt es solche a priori      
           
    01 der Naturforschung g.Z. am Rande.      
    02 abgefaßt δ vor ? von ??      
    04 einem verstümmelt.      
    05 niemals fehlt bei R. Sicher S v.a. s      
    07 Oberer Rand δ: Alle bewegende Kräfte sind Ursachender Veränderung des1) Verhältnisses der Materie gegen einander im Raume und der Zeit mithin der Bewegung nach gewissen Gesetzen. — In den metaph. Anf. Gr. ward nur von den Gesetzen der Bewegung nicht von den bewegenden Kräften gehandelt,und alle Principien jener Wissenschaft beruheten gäntzlich auf Begriffen a priori      
    08 Oberer Rand darunter; Fortsetzung linker Rand. das δ bewegliche      
    09 Begriffe δ a priori      
    16 statt: so fern es erst: das das geschehen ohne      
    19 dadurch δ ein (?); das Folgende bis: vielmehr im Text dazwischengeschrieben.      
    22 zur letzteren fehlt bei R.      
    24 (transitus) g.Z.      
    26 Syst. geben. 3 Zeilen Spatium. Dunklere, feinere Schrift.      
    26) Veränderung des g.Z.      
           
           
     

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