Kant: AA XX, Erste Einleitung in die Kritik der ... , Seite 251

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 bezieht, so bedarf es zu Unterscheidung der in ihr enthaltenen Vermögen,      
  02 inneren so wohl als relativen, (in beiden Fällen aber objectiver Zweckmäßigkeit)      
  03 keiner besondern Benennungen, weil sie ihre Reflexion durchgehends      
  04 auf Vernunft (nicht aufs Gefühl) bezieht.      
           
  05 Noch ist anzumerken: daß es die Technik in der Natur und nicht die      
  06 der Caussalität der Vorstellungskräfte des Menschen, welche man Kunst      
  07 (in der eigentlichen Bedeutung des Worts) nennt, sei, in Ansehung deren      
  08 hier die Zweckmäßigkeit als regulativer Begrif der Urtheilskraft nachgeforscht      
  09 wird und nicht das Princip der Kunstschönheit oder einer Kunstvollkommenheit      
  10 nachgesucht werde, ob man gleich die Natur, wenn man sie      
  11 als technisch (oder plastisch) betrachtet, wegen einer Analogie, nach welcher      
  12 ihre Caussalität mit der der Kunst vorgestellt werden muß, in ihrem Verfahren      
  13 technisch, d.i. gleichsam künstlich, nennen darf. Denn es ist um das      
  14 Princip der bloß reflectirenden, nicht der bestimmenden Urtheilskraft, (dergleichen      
  15 allen menschlichen Kunstwerken zum Grunde liegt) zu thun, bei      
  16 der also die Zweckmäßigkeit als unabsichtlich betrachtet werden soll,      
  17 und die also nur der Natur zukommen kann. Die Beurtheilung der Kunstschönheit      
  18 wird nachher als bloße Folgerung aus denselbigen Principien,      
  19 welche dem Urtheile über Naturschönheit zum Grunde liegen, betrachtet      
  20 werden müssen.      
           
  21 Die Kritik der reflectirenden Urtheilskraft in Ansehung der Natur wird      
  22 also aus zwey Theilen bestehen, aus der Kritik des ästhetischen und der des      
  23 teleologischen Beurtheilungsvermögens der Dinge der Natur.      
           
  24 Der erste Theil wird zwey Bücher enthalten, davon das erste die      
  25 Kritik des Geschmacks oder der Beurtheilung des Schönen, das zweyte      
  26 die Kritik des Geistesgefühls (in der bloßen Reflexion über einen Gegenstand)      
  27 oder der Beurtheilung des Erhabenen seyn wird.      
           
  28 Der zweyte Theil enthält eben so wohl zwey Bücher, davon das erste      
  29 die Beurtheilung der Dinge als Naturzwecke in Ansehung ihrer innern      
  30 Möglichkeit, das andere aber das Urtheil über ihre relative Zweckmäßigkeit      
  31 unter Principien bringen wird.      
           
  32 Jedes dieser Bücher wird in zweyen Abschnitten eine Analytik und      
  33 eine Dialektik des Beurtheilungsvermögens enthalten.      
           
  34 Die Analytik wird in eben so vielen Hauptstücken, erstlich die Exposition      
  35 und dann die Deduction des Begrifs einer Zweckmäßigkeit der      
  36 Natur zu verrichten suchen.      
           
           
    02 Kein Komma.      
    03 Semikolon statt Komma.      
    13 Kein Komma vor: nennen      
           
           
     

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