Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 649

     
           
 

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  01 sind zwar logisch, d. i. formaliter (dem Verhaltnis nach) einerley, aber      
  02 nicht materialiter (dem Inhalt nach). — Denn im letzteren Fall ist es      
  03 ein verhältnis nach Begriffen, im ersteren ein Verhaltnis zur in der      
  04 Zeit ausgedrükt. Ein Korper, der als ruhig (in der einer Zeit) existirt,      
  05 existirt in einer andern als nicht ruhig. Die Ruhe ist hier nicht mit dem      
  06 Begriff des Korpers, sondern mit der Existenz desselben in Verh ältnis      
  07 gesetzt, welches durch die Absonderung des Prädicats vom Subject angedeutet      
  08 wird, wo das erste Urtheil im Verhaltnisse zweyer Urtheile: Ein      
  09 Korper ist ruhig und eben derselbe Körper ist nicht ruhig, geset zt wird als      
  10 assertorisches Urtheil; wenn also der Korper nicht ruhig ist, indes das      
  11 der Korper bleibt, so kann der doch auch ruhig seyn, aber zur ande rn Zeit.      
           
   

 

6328.   ω2.   Berliner Staatsbibliothek. L Bl. 6.   S. I:
 
     
  13 Das ein Ding ein anderes seyn könne als ein gewisses Gegebene      
  14 Ding, ob es zwar innerlich auf eben dieselbe Art bestimmt is. — ist wieder      
  15 das principium identitatis indiscernibilium.      
           
     

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