Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 517

     
           
 

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Th § 3.

     
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Wahrheit der Erkenntniss Gottes.

     
           
   

 

6228.   ψ2.   Th 5'.   Zu Th § 3:
 
     
  04 Hat unsere Erkentnis von Gott Würde und können wir uns mit      
  05 nicht anderem würdig beschaftigen. Der Gegenstand hat die hochste      
  06 Würde, aber unsere Kentnis desselben ist sehr armseelig: sie besteht mehrentheils      
  07 nur aus Einschränkungen dessen, was wir kennen, nemlich so fern es      
  08 nur Geschopf ist. Also ist unser Beruf nicht, hinter der Gottlichen Natur      
  09 zu forschen, und diese Erkentnis ist von keinem Werth; aber wohl: 1.      
  10 Unsere Erkentnis der Natur und der Sitten damit zu beschliessen und zu      
  11 krönen, indem wir alles zur Unendlichen Ursache gehörig, mithin im      
  12 hochsten Zusammenhange betrachten, imgleichen unsern Willen als unter      
  13 der allgemeinen Gesetzgebung im reiche der Zweke enthalten vorstellen.      
  14 2. Nicht zu forschen, was Gott sey, sondern: was wir im Verhältnisse auf      
  15 ihn seyn sollen, d.i. was die Idee von ihm uns nutzen könne.      
           
   

 

6229.   ψ2.   Th 5'.   Zu Th § 3 Überschrift:
 
     
  17 Speculative warheit (logische) besteht hier blos in der Moglichkeit      
  18 dieses Begrifs. practische in der Nothwendigkeit der Voraussetzung dieses      
  19 Wesens in Ansehung aller moralischen Gesetze.      
           
   

 

6230.   ψ2.   Th 5.   Zu Th § 3 „der eigentliche Gottesgelehrte“:
 
     
  21 Giebt es auch Gottesgelehrte der natürlichen Religion?      
  22 Was das wissen betrift, so weiß der philosoph hier blos seine Unwissenheit,      
  23 d.i. er kennt die Grenzen seiner Vernunft; hiezu gehört aber      
  24 auch Wissenschaft. Die Begrenzung der Natur in aller absicht macht uns      
  25 eben den Begrif Gottes nothwendig, aber, da er über die Naturbegriffe      
  26 geht, auch unerreichbar als speculation.      
           
   

 

6231.   ψ2.   Th 5'.   In Th § 3 Nr. 1 schiebt Kant nach haben ein:
 
     
  28 daß ich etwas dabey denke und sie in Beyspielen geben kan.      
           
     

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