Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 464

     
           
 

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  01 Daher läßt sich keine successive Schopfung denken, weil diese nicht als      
  02 sich successiv aus dem einzigen actus der Schopfung nach der Naturordnung      
  03 entwickelnde Begebenheiten sey.      
           
  04 Wunder würde etwas seyn, was zwar nach einer Naturordnung,, die Wunder würde etwas seyn, was zwar nach einer Naturordnung, die      
  05 aber nur durch die Erkenntnis der Natur eines Weltganzen als solchen      
  06 moglich ist, ihren Gesetzen nach erkannt werden kan. Also nur, so fern      
  07 der intelligibele Grund der Erscheinungen uns bekannt wäre, der immer      
  08 moralisch ist.      
           
  09 (g Die Schopfung gehört nicht zu Begebenheiten in der Zeit. Die      
  10 welt mit ihrem Daseyn muß dadurch allein als Moglich gedacht werden. )      
           
   

 

6132.   ψ2-4? (χ—ψ1?)   M 382'.
 
     
  12 Die Moraltheologie hat zu ihrem obiect Gott als das hochste selbständige      
  13 Gut, als Urheber der Welt, welche darum das hochste erschaffene      
  14 Gut ist.      
           
  15 Das princip der moraltheologie ist: daß die (g positive ) Idee der      
  16 Freyheit als der Grund aller Moral von der Idee des hochsten Guts hergenommen      
  17 ist, welches allein das System aller Zweke ausmacht, in welchem      
  18 wir uns als Glieder denken und aus diesem Gesichtspuncte handeln sollen,      
  19 weil es durch uns und unsere Freyheit moglich seyn soll. Nun ist dies      
  20 System aller Zweke aus Freyheit nichts anders als eine Welt, in der      
  21 (g hochste ) Glükseeligkeit mit der Würdigkeit glüklich zu seyn in proportion      
  22 steht. Also schließt Moral diese Idee in sich als princip. Eine solche      
  23 Welt ist aber nicht blos durch unsere freyheit möglich, sondern die Natur      
  24 muß dies die Übereinstimmung zu diesem Gesetze enthalten. Allein diese      
  25 kan dieselbe nur enthalten, wenn ein Gott ist.      
           
   

 

6133.   ψ3-4? χ—ψ1??   M 382'.
 
     
  27 Gott nach seiner Heiligkeit wollte den Moralischen Werth der vernünftigen      
     

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