Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 297

     
           
 

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  01 der zweyte dogmatisch, der dritte critisch, weil die Critik (g und Auflösung )      
  02 der Erfahrungen ihn allein anweisen kan. Zum letzten Wege wird erfodert,      
  03 daß der (g empirischen ) Anschauung in de reine sinnliche Anschauung      
  04 a priori und dem empirischen Begriffe reine Begriffe a priori,      
  05 die sich blos auf die Einheit (g des Bewustseyns ) dieser Anschauungen beziehen,      
  06 zum Grunde liegen.      
           
  07 Daß aber ausser sinnlichkeit und Verstand (beyde a priori) noch das      
  08 Vermögen der Vernunft principien enthalte des Gebrauchs von Beyden,      
  09 und zwar die Verstandesbegriffe auf Erfahrung und die der Sinnlichkeit      
  10 auch auf dieselbe einzuschränken, damit nicht ihre Bedingungen auf Wesen      
  11 an sich selbst, Gott und Geist, ausgedehnt werden. Zugleich also der      
  12 Vernunft Freyheit zu geben, sich noch etwas über die Erfahrung hinaus      
  13 zu denken, was aber zwar zur Vollendung unseres Verstandesgebrauchs      
  14 nöthig ist, niemals aber durch theoretische Begriffe anders als negativ,      
  15 durch moralische allein positiv gedacht werden kan und die Totalität der      
  16 Bedingungen zu allem enthält.      
           
  17 S. II:      
  18 Wie sehr wünscht man, daß, wenn man sich zu aussersinlichen Gegenständen      
  19 erheben will, daß man der einschränkenden Begriffe von Raum      
  20 und Zeit los sey, imgleichen, wenn man auf ein absolutes Gantze aller      
  21 Verstandesbedingungen kommen will, daß man der immer im Verstande      
  22 fortdauernden Bedingungen blos, welche die Totalitaet unmoglich machen,      
  23 ob sie gleich zu jeder Erfahrung gehören, mit einem Worte: daß man dasjenige      
  24 los sey, was eigentlich nur zur Möglichkeit der Erfahrung gehört      
  25 und nicht weiter geht.      
           
  26 Die reine Vernunftbegriffe Gott (g Freyheit ) und andere Welt sind      
  27 eigentlich moralischen Ursprungs.      
           
  28 Mit Raum und Zeit kan man nur zwey wege nehmen: 1. daß es      
  29 bloße Begriffe, 2. bloße Anschauungen sind. Im ersten falle sind es      
  30 a. empirische oder b. Begriffe a priori. Im Zweyten sind es ans 1. Anschauungen      
  31 der Dinge an sich selbst durch Beobachtung und doch nothwendig,      
     

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