Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 088

     
           
 

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    5101.   υ2-3? χ-ψ?   M XXXXV.   E II 252.
 
     
  02 Locke denkt damit durch zu kommen, daß er sagt: wir haben eben so      
  03 wenig deutlichen Begrif vom Körper als vom Geiste.      
           
   

 

5102.   υ2-3.   M XXXXVI.   E II 18.
 
     
  05 Die, so sich bey dem begrenzen, was allgemein angenommen ist und      
  06 jedermann gleichsam durch Vertrag gangbar, und daher allgemein verstandlich      
  07 scheint, haben ein leichtes spiel, sich mit ihrer Seichtigkeit auf      
  08 Vortheilhafte Weise zu zeigen; sie breiten sich mit Leichtigkeit aus, weil      
  09 sie keine Schwierigkeiten fühlen und sich nirgend gebunden fühlen; sie      
  10 scheinen die Erkentnis zu erweitern und erwerben sich ansehen, weil sie      
  11 ihnen so wie dreusten Persohnen alles, was sie mit Zuversicht thun, auch      
  12 zuverlaßig ansteht.      
           
   

 

5103.   υ2-3.   M XXXXVI.   E II 1158.
 
     
  14 Die intelligible Welt hat gesetze, nach welchen ich vor jede Welt passe,      
  15 nicht blos vor diese oder die Sinnenwelt, in welche einrichtung meiner      
  16 eignen und äussern Natur oder Gesellschaft ich auch komme. Sie hat ihr      
  17 eigen principium constitutivum: Gott, und regulativum: moralische Gesetze.      
  18 Sie paßt mit den regeln der Klugheit, wenn diese Erweitert wird;      
  19 ist nicht ein Gegenstand der Anschauung; von ihr ist keine physiologie      
  20 moglich; sie ist ein Gegenstand des Glaubens der substantz nach, aber des      
  21 reflectirenden Verstandes den allgemeinen Gesetzen nach.      
           
  22 Wir kennen auch Gott nur durch moralische Gründe und nach mit      
  23 der Moralitaet verbundenen Eigenschaften. Die Verknüpfung der anderen      
  24 Welt mit dieser auszumachen, ist der Übergang auf analogische      
  25 Schlüsse Gegründet. Die principia aber des Schlusses durch analogie und      
  26 die argumenta practica κατ' ανθρωπον, auf welche die ersten sich auch beziehen,      
  27 machen den transitum aus (argumentum ad modulum humanitatis)      
  28 secundum assumta humanae naturae, non hominis singularis.      
           
     

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