Kant: AA XVI, L §. 170. IX 77-81. [Arten der ... , Seite 421 |
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| 01 | weil man glaubt, Die Welt veralte. (s Das Vorurtheil des Herkommens | ||||||
| 02 | (s absqve autore ). ) | ||||||
| 03 | * (s Ansehens entspringt so wie die Obergewalt eines einzigen | ||||||
| 04 | aus Neid gegen die übrige, damit die gleich seyn. ) | ||||||
| 05 | (s Hang zum Vorurtheile in Religion, weil wir das nicht selbst zu | ||||||
| 06 | verantworten haben, was uns tradirt ist. ) | ||||||
| 07 | (s Der subjective Grund der Werthschätzung oder Verwerfung. ) | ||||||
| 08 | Das Alte gefält uns auch durch eine illusion der phantasie. (s so | ||||||
| 09 | wie das entfernete, seltene. Die Kentnis des Alten oder entferneten ist | ||||||
| 10 | selbst gelehrsamkeit. ) | ||||||
| 11 | Das Vorurtheil wiede der Neuigkeit ist entweder dieses: daß man | ||||||
| 12 | das Neue hochschätzt, weil es dem alten wiederspricht, oder: weil es was | ||||||
| 13 | hinzusetzt. (s Dankbarkeit. ) | ||||||
| 14 | 3. (s Zu N.1. ) Es ist ein Vorurtheil gegründetes Vorläufiges Urtheil | ||||||
| 15 | in Sachen des Geschmacks zu Gunsten des Althertums, was daher entspringt | ||||||
| 16 | weil die Zeit die Schriften gleichsam sichtet und nur die Guten | ||||||
| 17 | übrig geblieben, so wie man aus einigen alten und starken urtheilt, daß | ||||||
| 18 | alle so gewesen. | ||||||
| 19 | (s ästhetischer Vorzug. ) | ||||||
| 20 | (s Weil ihre Kentnis und Sprache Gelehrsamkeit ist und sie in | ||||||
| 21 | einer todten Sprache die einzige bleibende Muster sind. ) | ||||||
| 22 | Ferner das Urtheil über die Sprachrichtigkeit: über ob der Ausdruk | ||||||
| 23 | platt und gemein oder zu Gesucht und gezwungen, das Charakterische der | ||||||
| 24 | Ausdrüke, so gar die schönheit der Phrasen fallen zu ihrem Vortheile | ||||||
| 25 | aus. Die alten stehen desfals nicht unter dem Gesetz, sondern geben das | ||||||
| 26 | Gesetz selber. | ||||||
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