Kant: AA XV, Zweiter Anhang Medicin. , Seite 964

   
         
 

Zeile:

 

Text:

 

Verknüpfungen:

 

 

 
  01
analogie zwischen der staatskunde
   
  02
und arzneykunde.
   
         
   
   
  03 Man hat neuerlich drauf gedrungen, eher von den Pflichten des    
  04 Unterthans als den Rechten des Staatsbürgers den Faden des Staatslehrers    
  05 auszuspinnen. Eben so haben die Krankheiten zur Physiologie    
  06 hingetrieben, und nicht diese, sondern die (g Pathologie und ) Clinik machte    
  07 den Anfang in der Arzneywissenschaft. — Die Ursache ist: weil das Wohlbefinden    
  08 eigentlich nicht gefühlt wird, denn es ist blos Lebensbewustseyn,    
  09 und nur das Hindernis desselben die Kraft zum Wiederstande rege macht.    
         
  10 Es ist also kein Wunder, daß Brown von der Classification der    
  11 Krankheiten anhebt.    
         
  12
Die 3 Actus der Lebenskraft.
   
         
  13 1. Arbeiten. 2. Geniessen. 3. vegetiren a) mit Beschwerde b) mit    
  14 Lust, c) mit Gleichgültigkeit in Ansehung seines Gefühls: wo ein Zustand,    
  15 worinn die Lebenskraft mechanisch (ohne Beabsichtigung des    
  16 Subjects) wirkt.    
         
  17 S. II oben:    
         
  18 Krankheit aus Stärke ist eigentlich ein Wiederspruch. Denn sie ist    
  19 ein für die animalische Functionen des Thiers oder auch die Vegetabilische    
  20 des Gewächses unvermögende unzulangliches Vermögen. Die Gesetzmäßigkeit    
  21 eines organischen Wesens, sich durch bey der Continuirlichen    
  22 Wegschaffung seiner Theile und Ergänzung in derselben Form zu erhalten,    
  23 ist die Gesundheit. Zu dieser Gesetzmäßigkeit des organisirten Wesens    
     

[ Seite 963 ] [ Seite 965 ] [ Inhaltsverzeichnis ]