Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 797

   
         
 

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  01 sie vor seine natürliche Richter, weil sie auch wirklich in Ansehung des    
  02 Gesellschaftlichen den Ton angeben. Und die königin desselben ist.    
         
  03 (s Der Mann ist geneigt, sich phantastisch große Vollkommenheit    
  04 einzubilden. Diese Achtung kan große Tugend hervorbringen. Ritter.    
  05 Barbarey orientalischer Völker. Harem. Einsperrung. Freyheit.    
  06 galanterie. coquetterie. courtisanen. )    
         
  07 Dagegen kan die Frau dazu nicht gebracht werden, de von dem    
  08 Verdienste der Männer große und Achtungsvolle Meinung zu fassen, weil    
  09 sie sie in Gesellschaftlichem Witze und List übertreffen (s geräth nicht in    
  10 Verlegenheit ) und mit ihnen nach Belieben ihr Spiel treiben können.    
  11 Sie glauben daher, alles eben so gut treiben zu können.    
         
  12 (s Sie fodert vom Manne Achtsamkeit (g in der Begegnung ) und    
  13 delicatesse der Höflichkeit. Daher civilisirt sie die Männer. )    
         
  14 Eine Frau regiert, aber beherrscht nicht das Haus. Die letzte Autoritaet    
  15 ist beim Manne; sie hat die Macht eines Vezieres. (g Sie kan kein Haus    
  16 regiren. ) Dagegen kan sie gar wohl einen Staat regiren, weil der sich    
  17 selbst regirt und durch Männer seine Verkettung hat. Sie kan aber    
  18 Verdienste weit besser aufmuntern und ist viel feiner in der Auskundschaftung    
  19 und der intrigue. Die Männer dienen alsdenn zum Theil aus    
  20 Galanterie.    
         
  21 Der Zwek der Natur bey dies der Einrichtung der Weiblichkeit war.    
  22 1. Die Erhaltung der Art. 2. Die Verfeinerung der Gesellschaft und    
  23 Verschönerung des Ganzen.    
         
  24 (s Die Natur hat das Geschlecht zu seinem Günstling aufgenommen.    
  25 Sie konnte ihre Art nur durch Schwächen erhalten und Gab    
  26 ihnen einen Schutz. Man liebt im Weibe die depositarin der Natur. )    
         
  27 1. Die Natur, welche dem Schooße des Weibes ihr theuerstes Unterpfand    
  28 anvertrauet hat, furchte wegen Erhaltung derselben und pflanzte    
  29 diese Furcht in ihr Herz. (s Fräulein v. schwellenberg. ) Furcht und    
     

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