Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 628

   
         
 

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  01 eine andere Gestalt annehmen. Die Weisheit muß den Höfen aus den    
  02 Studierzimmern kommen; die Geschichtschreiber haben alle Schuld.    
         
   

 

1437.   υ? (ρ—σ?)   M 325'.   E I 702.
 
   
  04 Aus dem alten testament kan man in diesem Punkt nichts lernen    
  05 (s nichts in Regirung und moral ). Es sind biographien oder religionsgeschichte.    
  06 Joseph war ein schändlicher Minister. Die Religionsgeschichte,    
  07 da sie auf die andere Welt geht und nur die inwendige Bildung der Sitten,    
  08 muß besonders abgehandelt werden.    
         
   

 

1438.   υ? (ρ—σ?)   M 325'.   E I 694.
 
   
  10 Die Geschichte der Staaten muß so geschrieben werden, daß man    
  11 sieht, was die Welt von einer Regirung vor Nutzen gehabt hat. Die    
  12 revolutionen der Schweitz, Holland, England sind das wichtigste in der    
  13 späteren Zeit. Ruslands Veränderung trug zum wohl der Welt nichts    
  14 bey, als nur auf entfernte Weise. Die Geschichte muß selbst zur Besserung    
  15 der Welt den Plan enthalten, und zwar nicht von den Theilen zum Ganzen,    
  16 sondern umgekehrt. Was nutzt philosophie, wenn sie nicht die Mittel des    
  17 Unterrichts der Menschen auf ihr wahres Beste lenkt. Schutz der Bürger    
  18 gegen einander nicht blos durch Gesetze, sondern künstliche Einrichtung,    
  19 da ieder durchs Gesetz gegen ieden gesichert ist. Nicht anders subordination    
  20 als nach dem Gesetz. Kein Nutzen, als wenn das Recht mit zur    
  21 Seite steht. Leichter zugang und Verwaltung der Gerechtigkeit. Einsicht    
  22 in der Gesetzgebung und weisheit in Einrichtung der Administration.    
         
  23 Abgesondert kan die Geschichte noch biographisch oder publicistisch    
  24 geschrieben werden.    
         
     

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