Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 250

   
         
 

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  01 oder Verminderungen. ) beschwerlicher als ein kleinerer Grad, in den man    
  02 gewohnt ist (s viel Klagen beweisen verzärtelung und also Ueberflus ).    
  03 Daher ist es nöthig, sich was zu versagen, damit man etwas zu steigern    
  04 habe. Bediente nicht auf einmal zu bereichern, damit man noch etwas    
  05 zu geben habe. Daher die Undankbarkeit der Günstlinge, weil sie nicht    
  06 noch mehr bekomen. Die Abnahme macht Furcht wegen gänzlichem Verlust.    
  07 Sie accelerirt sich. Was den Schmertz vermehrt, ist doppelt schweer.    
  08 Man kann doch der Empfindung des Gemüths eine diversion machen    
  09 (s durch andre Schmerzen ). Kleine vexationen machen viel ungeduldiger    
  10 als große Übel, weil man hier sich zusammennimt, dort aber sich vom    
  11 Schmerz treiben lässt. Die Annehmlichkeit nach langer Unlust ist willkommen.    
         
  13 Von der Gewohnheit, andre glücklicher zu schätzen, sich aber    
  14 würdiger. Vornemlich Freyheit, Ruhe und Reichtum.    
         
  15 Man verdirbt sich an der Unmaßigkeit des Genusses den Geschmak    
  16 an dem ruhigen selbstgenus Bussy Rabutin.    
         
     

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