Kant: AA XI, Briefwechsel 1792 , Seite 378 |
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Text (Kant):
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| 538. | |||||||
| 02 | Von Iohann Gottlieb Fichte. | ||||||
| 03 | 17. Oct. 1792. | ||||||
| 04 | Verehrungswürdigster Gönner, | ||||||
| 05 | Schon längst würde ich Eur Wohlgebohrn meine Dankbarkeit für | ||||||
| 06 | Ihr leztes gütiges Antwortsschreiben bezeigt haben, wenn ich nicht vorher, | ||||||
| 07 | um ganz übersehen zu können, wie viel ich Ihnen schuldig sey, | ||||||
| 08 | Ihre Anzeige im IntelligenzBlatte der A. L. Z. zu lesen gewünscht hätte. | ||||||
| 09 | Das gütige Privat=Urtheil eines Mannes, den ich unter allen Menschen | ||||||
| 10 | am meisten verehre, und liebe, war mir das beruhigendste, und das | ||||||
| 11 | mir nun bekannte öffentliche Urtheil eben des Mannes, den der ehrwürdigere | ||||||
| 12 | Theil des Publicum wohl nicht viel weniger verehrt, das | ||||||
| 13 | rühmlichste, was mir begegnen konnte. Die erste ehrenvolle Folge eines | ||||||
| 14 | so gewichtvollen Urtheils war die ohnlängst erhaltene Einladung zur | ||||||
| 15 | Mitarbeit an der A. L. Z.: eine wichtige Zunöthigung zum Fortstudiren, | ||||||
| 16 | der ich mich, nach Erhaltung einiger mir nothwendigen Nachrichten, | ||||||
| 17 | um die ich gebeten habe, wohl unterwerfen dürfte. | ||||||
| 18 | Der Frau Gräfinn von Krockow, die Sie ihrer fortdauernden | ||||||
| 19 | Hochachtung versichert, that es weh', einen schönen Traum vernichtet | ||||||
| 20 | zu sehen; und mich hat die Stelle Ihres Briefs, wo Sie von der | ||||||
| 21 | Reise in eine andere Welt reden, innigst gerührt. | ||||||
| 22 | Ich bitte Sie, mir das schäzbarste, was mir der Aufenthalt in | ||||||
| 23 | Königsberg geben konnte, Ihre gütige Meynung, zu erhalten, und mir | ||||||
| 24 | gern zu vergönnen, mich zu nennen | ||||||
| 25 | Eur Wohlgebohren | ||||||
| 26 | Krockow, bey Neustadt. | dankbarsten Verehrer | |||||
| 27 | d. 17. October. 1792. | Iohann Gottlieb Fichte. | |||||
| 539. | |||||||
| 29 | Von Friedrich Victor Leberecht Plessing. | ||||||
| 30 | 19. Oct. 1792. | ||||||
| 31 | Wohlgeborner Herr | ||||||
| 32 | Hochzuverehrender Herr Profeßor. | ||||||
| 33 | Schon im Anfang des Augustmonaths, übersandte ich auf der Post | ||||||
| 34 | an Ew. Wohlgeboren 8 Friedrichsd'or, als so viel, meiner Ausrechnung | ||||||
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