Kant: AA XI, Briefwechsel 1790 , Seite 160 |
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| 01 | bin, daß er sich für mich interessirt, so haben Sie die Gewogenheit, | ||||||
| 02 | ihm die Veränderung meiner Lage bekannt zu machen. Auch d. H. | ||||||
| 03 | Iachmann grüßen Sie in meinem Namen, und sagen Sie ihm, da | ||||||
| 04 | ich eine Antwort auf meinen letzten Brief von ihm erwarte. | ||||||
| 05 | Verzeihen Sie mir, daß ich schon wieder einen so langen Brief | ||||||
| 06 | geschrieben habe, der vielleicht so wenig Interesse für Sie hat. Der | ||||||
| 07 | Minister von Schulenburg, die Baronesse von Bielefeld, HE. Hofrath | ||||||
| 08 | Herz haben mir aufgetragen, Sie ihrer Achtung zu versichern. Ich | ||||||
| 09 | bin mit der wärmsten Hochachtung | ||||||
| 10 | Ihr | ||||||
| 11 | innigster Verehrer | ||||||
| 12 | I. G. C. Kiesewetter. | ||||||
| 13 | N. S. Aus meinem letzten Briefe haben Sie die Geschichte des vom | ||||||
| 14 | O[ber] C[onsistorium] verworfenen Catechismus ersehen; jetzt arbeitet | ||||||
| 15 | HE. Silberschlag und der Prediger Hecker einen alten | ||||||
| 16 | Catechismus um, der den verstorbnen Inspektor Hecker zum Verfasser | ||||||
| 17 | hat, und eine Compilation von theologischem Unsinn enthält. | ||||||
| 421. | |||||||
| 19 | Von Iohann Friedrich Zöllner. | ||||||
| 20 | 25. April 1790. | ||||||
| 21 | Verehrungswürdigster Herr Professor, | ||||||
| 22 | Der Candidat Rosa, welcher nach Königsberg, als Lehrer am | ||||||
| 23 | dortigen Waysenhause berufen ist, wünscht so herzlich, Ew. Wohlgeboren | ||||||
| 24 | seinen Dank für die von Ihnen erhaltene Belehrung abzustatten, und | ||||||
| 25 | er ist ein so gutdenkender, verständiger und wißbegieriger junger Mann, | ||||||
| 26 | daß ich seiner Bitte um einen Brief an Ew. Wohlgeboren nicht habe | ||||||
| 27 | widerstehen können; ungeachtet dieser Brief, da ich nicht die Ehre genieße, | ||||||
| 28 | Denenselben bekannt zu seyn, nichts weiter, als ein bloßer Behelf | ||||||
| 29 | seyn kann, der seine Zudringlichkeit hinter die meinige steckt. Da | ||||||
| 30 | ich indessen einmal mich dieser Zudringlichkeit schuldig mache, so kann | ||||||
| 31 | ich nicht umhin, Ihnen auch meinen Dank zu sagen für die vielfache | ||||||
| 32 | Befriedigung meiner Geistesbedürfnisse, die ich in Ihren Schriften | ||||||
| 33 | gefunden habe. Ganz vorzüglich hat mich die Darstellung Ihrer | ||||||
| 34 | Moralprinzipien gefreut; weil es für ein Zeitalter, wie das unsrige, | ||||||
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