Kant: AA XI, Briefwechsel 1790 , Seite 146

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 paar Thaler Postporto ankommt) durch die nächste Gelegenheit an      
  02 mich baldigst zu überschicken; unter den letzteren nehme ich auch dasjenige,      
  03 wovon Sie mir die Aushängebogen bis N zugeschickt haben,      
  04 und wovon ich das Übrige, so bald der Druk vollendet ist, mit der      
  05 fahrenden Post eiligst erwarte.      
           
  06 9 noch habe vergessen, ein in steifen Deckeln geheftetes Exemplar      
  07 an D. u. Prof. Hertz zu bestellen. Bleiben also für mich zur Übersendung      
  08 nur noch 5 Exemplare ungebunden, neben den 6 gebundenen.      
  09 Am besten wird es durch die fahrende Post seyn, die Kosten mögen      
  10 seyn, welche sie wollen.      
           
  11 Hrn Kiesewetter bitte nach Empfang meines letzten Mscrpts die      
  12 Einleitung zu zeigen, der, nach meiner in beygelegtem Briefe ihm      
  13 gethanen Anzeige, eine gewisse Note unter derselben in ihrem Beyseyn      
  14 streichen wird, ehe der Bogen in die Druckerey kommt.      
           
  15 Alle mir zum Durchlesen communcirte für Hrn Kriegsrath      
  16 Scheffner bestimmte neue gedruckte Sachen habe heute an Hr. Wagner      
  17 zu weiterer Beförderung abliefern lassen      
           
  18 Herren Abt Denina bitte von mir zu grüssen und zu sagen, da      
  19 ich sehr befremdet gewesen, eine so mittleidenerregende Beschreibung,      
  20 von meiner häuslichen Verfassung auf der Vniuersitaet, vor Gelangung      
  21 zum Professorgehalt, in seiner Gelehrtengeschichte anzutreffen. Er ist      
  22 gewis sehr falsch benachrichtigt worden. Denn, da ich von dem ersten      
  23 Anfange meiner academischen Laufbahn an (im Iahr 1755) ununterbrochen      
  24 ein zahlreiches Auditorium gehabt und nie Privatinformation      
  25 gegeben habe (man müßte denn das collegium priuatissimum in seinem      
  26 eigenen Auditorio, welches gemeiniglich sehr gut bezahlt werden muß,      
  27 darunter verstehen) so habe ich immer mein reichliches Auskommen      
  28 gehabt: so, daß es nicht allein zureichte, für meine 2 Stuben den      
  29 Zins und meinen sehr guten Tisch zu bezahlen, ohne nöthig zu haben      
  30 bey irgend jemanden, selbst nicht bey meinem Freunde, dem jetzt verstorbenen      
  31 Engländer, ohne zu jeder Mahlzeit besonders invitirt zu      
  32 seyn, gleichsam als zu einem Freytische zu gehen, sondern immer noch      
  33 dazu einen eigenen Bedienten halten konnte und jene Iahre gerade      
  34 die angenehmsten meines Lebens gewesen sind; welches auch dadurch      
  35 bewiesen werden kan, daß ich binnen dieser Zeit 4 Vocationen auf      
  36 auswärtige Vniuersitaeten ausgeschlagen habe. - Bey Gelegenheit,      
  37 da er, wie er Ihnen geäußert hat, das Wort absurdités im Artikel      
           
     

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