Kant: AA X, Briefwechsel 1781 , Seite 271

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 vom 3ten Febr. 1766, keinen ferner erhalten, als ein Antwortsschreiben      
  02 auf meinem Brief im Iahr 1770, worinn er mir einige Einwürfe,      
  03 wegen der, in meiner ihm zugeschickten Dissertation, vorgetragenen      
  04 Sätze von der Zeit macht, den ich aber verlegt habe und der, so bald      
  05 ich ihn vorfinde, Herrn Bernoulli gerne zu Diensten steht. Die Ursache      
  06 der Unterbrechung meines Briefwechsels, zu dem mich dieser vortrefliche      
  07 Mann aufgefodert hatte und der vor mich so wichtig hätte      
  08 werden können, lag darinn: daß ich die Natur desjenigen Vernunftgebrauchs,      
  09 den man Metaphysik nennt, damals zwar zu entwickeln      
  10 anfing, sich mir auch neue Aussichten zeigten, die ich immer hofte in      
  11 Kurtzem zur völligen Deutlichkeit zu bringen, wobey die Mittheilung      
  12 meiner Gedanken immer aufgeschoben wurde, bis ich, kurz vor seinem      
  13 mir schmerzlichen Tode, hierinn zum Aufschluße gelangete, wovon das      
  14 Resultat in der Critik d. r. Vernunft vorgetragen worden. Die      
  15 Herausgabe der Lambertschen Briefe kan gewiß sehr nützlich werden      
  16 und ich rechne es mir zur Ehre an, darunter auch einige an mich gerichtete      
  17 anzutreffen. Was aber meine Antworten betrift, davon ich keine      
  18 Copeyen aufbehalten habe, so besorge ich sehr, daß sie sehr unbedeutend      
  19 ausgefallen seyn dürften, indem dasjenige, was den eigentlichen Innhalt      
  20 derselben hätte ausmachen sollen, immer aufgeschoben worden, weswegen      
  21 ich, wofern es sich anders thun laßt, bitten würde, dieselben      
  22 aus der Sammlung, zu deren Zierde sie nie gereichen können, lieber      
  23 wegzulaßen.      
           
  24 den 7 ten Juny 1781. I Kant.      
           
           
    167a.      
  26 Von Iohann Erich Biester.      
           
  27 Vor d. 8. Iuni 1781.      
           
  28 Erwähnt 168.      
           
           
    168.      
  30 An Iohann Erich Biester.      
           
  31 Königsberg, d. 8ten Iuny 1781.      
           
  32 Wohlgebohrner Herr Doctor.      
  33 Geehrtester Freund.      
           
  34 Daß Ew. Wohlgeb. die kleine Beyhülfe, die ich dem gutartigen      
  35 Etner habe wiederfahren lassen, vor eine Ihnen selbst erzeigte Gefälligkeit      
  36 aufnehmen, ist ein Beweis Ihrer gütigen Denkungsart u. verbindet      
  37 mich zu allen Dienstleistungen, die Sie mir fernerhin aufzutragen      
           
     

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