Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 362

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Die Arekanuß wächst traubenförmig wie die Pistazien und Datteln      
  02 und wird zu der Betel, welche die Indier beständig kauen, gebraucht.      
  03 Krähenaugen oder Nuces vomicae sind Kerne, die auf der Insel Ceylon      
  04 in einer pommeranzenähnlichen Frucht liegen. Sie tödten alles, was      
  05 blind geboren ist. Aus dem Beerlein der Eichelmistel wird der Vogelleim      
  06 gemacht. - Giftbaum Boa Upas auf Java und Borneo. Er steht ganz      
  07 einsam in verlassenen Gegenden. Man darf sich ihm nur auf einen Steinwurf      
  08 nähern. Sein pechartiger Saft ist dennoch ein Mittel gegen den      
  09 Biß giftiger Thiere.      
           
  10
II Von andern Gewächsen und Pflanzen.
     
           
  11
a. Der Thee.
     
           
  12 Die Blätter des Theestrauches in China, die im Anfange des Frühlinges      
  13 abgebrochen werden, geben den Kaiserthee; die zweite und dritte      
  14 Sorte sind nach einander schlechter. Man läßt die erste Sorte an der      
  15 Sonne trocknen und rollt sie mit Händen. Die zweite wird auf Platten      
  16 über kochendem Wasser erwärmt, bis sie sich zusammenziehen. Die dritte      
  17 über Kohlenfeuer. Der beste Thee kommt in den nördlichen Provinzen      
  18 zum Vorschein, daher ihn die Russen am besten bringen. Die Japaneser      
  19 pulvern ihren Thee, ehe sie ihn trinken. - Ziegelthee.      
           
  20
b. Kriechende Gewürz=Pflanze.
     
           
  21 Der Pfeffer steigt als eine kriechende Pflanze an Stangen oder Bäumen      
  22 bis achtzehn Fuß in die Höhe. Er wächst wie Johannisbeeren. Ist      
  23 in der Insel Sumatra und andern ostindischen Gegenden vornehmlich anzutreffen.      
  24 Der lange Pfeffer wächst auf einem Strauche und ist theurer.      
  25 Der weiße ist nicht natürlich, sondern im Meeres=Wasser gebeizt und an      
  26 der Sonne getrocknet. - Guineischer und ceylonischer Pfeffer.      
  27 Cubeben gleichfalls auf Java und den Molukken. Diese Frucht      
  28 wächst in Trauben.      
  29 Cardamome ist die Frucht einer rohrähnlichen Staude.      
           
  30
c. Betel.
     
           
  31 Ist das Blatt von einem kriechenden Gewächse, welches nebst der      
  32 Arekanuß und ungelöschtem Kalk von allen Indiern beständig gekaut      
  33 wird. Es hat dieses Leckerbißchen einen zusammenziehenden Geschmack,      
           
     

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