Kant: AA VI, Die Religion innerhalb der ... , Seite 137 |
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| 02 | In allen Glaubensarten, die sich auf Religion beziehn, stößt das | ||||||
| 03 | Nachforschen hinter ihre innere Beschaffenheit unvermeidlich auf ein | ||||||
| 04 | Geheimniß, d. i. auf etwas Heiliges, was zwar von jedem Einzelnen | ||||||
| 05 | gekannt, aber doch nicht öffentlich bekannt, d. i. allgemein mitgetheilt, | ||||||
| 06 | werden kann. - Als etwas Heiliges muß es ein moralischer, mithin | ||||||
| 07 | ein Gegenstand der Vernunft sein und innerlich für den praktischen Gebrauch | ||||||
| 08 | hinreichend erkannt werden können, aber als etwas Geheimes | ||||||
| 09 | doch nicht für den theoretischen: weil es alsdann auch jedermann müßte | ||||||
| 10 | mittheilbar sein und also auch äußerlich und öffentlich bekannt werden | ||||||
| 11 | können. | ||||||
| 12 | Der Glaube an etwas, was wir doch zugleich als heiliges Geheimni | ||||||
| 13 | betrachten sollen, kann nun entweder für einen göttlich eingegebenen, | ||||||
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