| Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 233 | |||||||
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| 01 | Die Tafel dieser Eintheilung des Begriffs von Nichts (denn die | ||||||
| 02 | dieser gleichlaufende Eintheilung des Etwas folgt von selber) würde daher | ||||||
| 03 | so angelegt werden müssen: | ||||||
| 04 | Nichts, | ||||||
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| 05 | als | ||||||
| 06 | 1. | ||||||
| 07 | Leerer Begriff ohne Gegenstand, | ||||||
| 08 | ens rationis. | ||||||
| 09 | 2. | 3. | |||||
| 10 | Leerer Gegenstand eines | Leere Anschauung ohne | |||||
| 11 | Begriffs, | Gegenstand, | |||||
| 12 | nihil privativum. | ens imaginarium. | |||||
| 13 | 4. | ||||||
| 14 | Leerer Gegenstand ohne Begriff, | ||||||
| 15 | nihil negativum. | ||||||
| 16 | Man sieht, daß das Gedankending (n. 1.) von dem Undinge (n. 4.) | ||||||
| 17 | dadurch unterschieden werde, daß jenes nicht unter die Möglichkeiten gezählt | ||||||
| 18 | werden darf, weil es bloß Erdichtung (obzwar nicht widersprechende) | ||||||
| 19 | ist, dieses aber der Möglichkeit entgegengesetzt ist, indem der Begriff sogar | ||||||
| 20 | sich selbst aufhebt. Beide sind aber leere Begriffe. Dagegen sind das | ||||||
| 21 | nihil privativum (n. 2. ) und ens imaginarium (n. 3. ) leere Data zu Begriffen. | ||||||
| 22 | Wenn das Licht nicht den Sinnen gegeben worden, so kann man | ||||||
| 23 | sich auch keine Finsterniß, und wenn nicht ausgedehnte Wesen wahrgenommen | ||||||
| 24 | worden, keinen Raum vorstellen. Die Negation sowohl, als die | ||||||
| 25 | bloße Form der Anschauung sind ohne ein Reales keine Objecte. | ||||||
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